Vom Sorgenkind zum Musterschüler? Die neue Planungsrunde hievt das Stammwerk in Wolfsburg zur Blaupause für die Transformation. Der VW-Aufsichtsrat hat grünes Licht für wegweisende Zukunftsprojekte gegeben.
Wolfsburg.Von der grauen Transformations-Maus zum neuen Mittelpunkt des Wandels: So könnte man die Wandlung des Wolfsburger Volkswagen-Werks durch die Beschlüsse der Planungsrunde beschreiben. War das Stammwerk bei der Transformation des Konzerns lange etwas außen vor, wurden nun bei der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag gleich drei große Projekt festgezurrt, die den Weg des Standorts in das neue Zeitalter ebnen. Neben den bereits länger bekannte Projekten Campus Sandkamp und dem Bau des neuen Trinity-Werks setzte sich nämlich auch der Betriebsrat mit seiner Forderung nach einem früheren Einstieg in die E-Auto-Fertigung durch.
Schon ab 2023 – und damit drei Jahre vor Trinity – soll in Wolfsburg eine Teilfertigung des ID.3 eingerichtet werden. Das Stammwerk wird damit zusätzliches Produktionsvolumen abdecken, das eine voll ausgelastete ID.-Fabrik in Zwickau, in der immer mehr E-Modelle des Konzerns gefertigt werden, den Prognosen zufolge künftig nicht mehr schaffen kann. Laut Plan soll das Stammwerk den ID.3 zunächst mit Teilen aus Zwickau endmontieren. Das Sahnehäubchen: Nur ein Jahr später soll Wolfsburg dann sogar in die Komplettfertigung des Erfolgsmodells einsteigen. Der Betriebsrat erhofft sich dadurch eine deutliche Steigerung des Volumens im gebeutelten Stammwerk. Insbesondere weil für das E-Modell auch schon eine Produktaufwertung in Planung ist.