Grüner wird’s nicht: So originell ist die neue Ampel-Ausstellung
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Neue Ausstellung im Automuseum: Frank Föste hat viele Exponate beigesteuert.
© Quelle: Hermstein
Wolfsburg.Ampeln haben nicht nur das klassische Männchen-Motiv. Das zeigt die neue Ausstellung „Grüner wird’s nicht“ im Automuseum, die in Kooperation mit dem Stadtmuseum Gütersloh entstand und seit Donnerstag zu sehen ist.
Große Sammelleidenschaft
Städte wie Bremen haben eine Ampel zur Weihnachtsmarkt-Zeit mit Weihnachtsmann-Motiv. Wenn Freimarkt ist, schmücken die berühmten Bremer Stadtmusikanten die Ampelscheiben. Rund 80 verschiedene Exponate sind im Automuseum zu sehen, viele stammen von Frank Föste, der eine große Sammelleidenschaft hat und auch Ampel-Männchen sammelt.
Der Bielefelder war es auch, der Susanne Wiersch vom Wolfsburger Automuseum fragte, ob die Einrichtung Interesse habe, seine Objekte zu zeigen. Es hatte. Und: Die Schau soll eine Wanderausstellung werden. Die Idee, Ampelscheiben zu sammeln, kam Föste vor eineinhalb Jahren, als er Masken suchte. Mittlerweile hat der 64-Jährige über 250 Ampelscheiben. Darunter sind echte Stücke, die auf Straßen stehen wie die mit Eisbär-Silhouette, die auf dem Alaska-Highway vor Eisbären warnt.
Das Lieblingsmotiv des Sammlers
Aber auch Entwürfe wie die putzige Scheibe mit Äffle und Pferdle, den Zeichentrickfiguren des Südwestrundfunks, die aus rechtlichen Gründen nicht aufgestellt werden darf, zeigt die Schau. Phantasiefiguren würden die Verkehrsteilnehmer irritieren, sagen die Behörden. Franz Jungbluth, Leiter des Stadtmuseums Gütersloh, mag das Motiv: Es sei sein „Lieblingsmotiv“ der Schau, die Ende 2017 in seinem Haus lief. „In anderen Ländern ist man offener bei den Ampeln“, sagt Föste. Zum Beispiel haben Signalanlagen in der australischen Geburtsstadt von Mary-Poppins-Erfinderin P.L. Travers ein Mary-Poppins-Bild.
Neue Ausstellung
Die Ausstellung „Grüner wird’s nicht. Ampelmännchen und andere Lichtgestalten“ ist bis 28. April im Automuseum zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr geöffnet. Infos unter www.automuseum-volkswagen.de oder unter Telefon 05361/52071.
Auch England ist offener als Deutschland: Zum Thronjubiläum von Königin Elizabeth wurde in England eine Ampel mit Queen-Kopf aufgestellt, zum London Pride-Festival 2016 ließ Bürgermeister Sadiq Khan auf Ampeln Motive mit schwulen, lesbischen und heterosexuellen Paaren anbringen – das sorgte allerdings für Ärger.
Von Sylvia Telge