Immer mehr Autobauer starten den digitalen Direktvertrieb. Dadurch geraten die Autohäuser bundesweit unter Druck. Die IG Metall ist alarmiert.
Wolfsburg. Rund 40 Betriebsräte und Gewerkschafterinnen der IG Metall aus Braunschweig und Wolfsburg debattierten jetzt auf einer Fachtagung in Braunschweig über die Zukunft der Autohäuser. Aus Gifhorn, Lüneburg sowie aus Hannover nahmen Arbeitnehmervertreter teil, um gemeinsam mit Experten unter anderem aus der Branchen- und Tarifpolitik der IG Metall ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, den Wandel der Arbeitswelt mitgestalten zu können. Das Kraftfahrzeuggewerbe ist eine bedeutende Branche, nicht nur in der Region Süd-Ost-Niedersachsen. Deutschlandweit arbeiten 439.000 Beschäftigte in 36.600 Werkstätten und Autohäusern. Darüber hinaus ist das Kfz-Gewerbe mit fast 93.000 Auszubildenden eine tragende Säule der beruflichen Bildung.
Durch zunehmende digitale Vertriebswege sowie die Vernetzung der Fahrzeuge und neue softwarebasierte Geschäftsmodelle geraten die Autohäuser und das Kfz-Gewerbe unter Druck. Auch Volkswagen drängt mit Direktvertriebsmodellen auf den Markt. All das werde zur riesigen Herausforderung für die Autohäuser und ihre Beschäftigten, sagte Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig. Nach Einschätzung Stasseks fehlen den Kfz-Betrieben in der Region vielfach langfristige Strategien für den Strukturwandel und Zukunftsinvestitionen.