Die Heimatstube Vorsfelde zeigt seit kurzem ein neues Exponat: Eine alte Flasche mit hochprozentigem Inhalt. Warum der Schnaps für Vorsfelde wichtig ist und er vielleicht sogar ein Revivel feiern könnte.
Vorsfelde. Die Exponatensammlung der Vorsfelder Heimatstube in der Meinstraße ist um ein wertvolles Erinnerungsstück reicher: Der Hamburger Tierarzt Dr. Dirk Stoppelhaar und sein Bruder Christian, praktizierender Allgemeinmediziner in Vorsfelde, übergaben dem Heimatverein und Museumsleiter Dr. Meinhardt Leopold kürzlich eine außergewöhnliche Flasche mit hochprozentigem Inhalt. Denn nicht nur in Sülfeld, sondern auch in Vorsfelde wurde etwa in den 30er Jahren des vorigen Jahrhundert ganz offiziell Schnaps gebrannt und verkauft. Die Destillerie stand in der Langen Straße 36, dem Domizil der Familie, in dem viele Jahre auch der bekannte Arzt Dr. Dr. Herbert Stoppelhaar praktizierte und in dem seine Witwe Lilo (96) heute noch lebt. Eine weitere Besonderheit des Hauses: Hier fand der Fallersleber Dichter Heinrich Hoffmann von Fallersleben Zuflucht vor den Behörden. Sein Freund und Bürgermeister Carl Grete hielt Hoffmann von Fallersleben 1848 bis 1850 hier versteckt.
Das Besondere an dem jetzigen Baudenkmal „Carl-Grete-Haus“ sind jedoch die Räumlichkeiten, die Jahrzehnte nahezu unverändert überdauert haben. So durften Mitglieder und Freunde des Vorsfelder Heimatvereins um den Vorsitzenden Roland Polze und Stellvertreter Jörg Blüm gemeinsam mit den Hobbyfotografen Jens Aschenbruck und Reinhard Wagner in Keller und Dachgeschoss in bisher unbekannter Ortsgeschichte forschen und eine Fülle wertvoller Erinnerungstücke im Bild festhalten. Aschenbruck hat die schönsten Aufnahmen auf zwei Panorama-Collagen zusammengestellt, die ebenfalls in dem beliebten Museum einen Ehrenplatz finden werden.