Braunschweiger Ermittler kommen im Diesel-Skandal voran
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Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe: Die Braunschweiger Ermittler kommen im Abgas-Skandal voran.
© Quelle: Kevin Nobs (Archiv)
Braunschweig.
Die US-Klage gegen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn ändere den derzeitigen Sachstand nicht, erklärte Ziehe am Freitag. "Wir haben ein Ermittlungskonzept, das wir abarbeiten, und wir werden über die Frage von Anklageerhebungen nicht heute oder morgen entscheiden", betonte er. Zwar nehme die Anklagebehörde die US-Ergebnisse "interessiert zur Kenntnis" - die eigene Ermittlungsarbeit ändere dies aber nicht.
Erst wenn sich am Ende eine strafbare Handlung mit hinreichender Sicherheit nachweisen lasse, werde Anklage erhoben, sagte der Oberstaatsanwalt. Es ergäben sich immer wieder neue Ansätze für Ermittlungen. Daher sei es nicht ausgeschlossen, dass auch noch weitere Beschuldigte hinzukommen könnten.
Ermittlungen gegen 49 Beschuldigte
Die Behörde ermittelt inzwischen gegen 49 mutmaßlich Beteiligte – gegen 39 wegen Software-Manipulationen zum Stickstoffdioxid-Ausstoß, gegen 6 im Zusammenhang mit falschen CO2- und Verbrauchsangaben. In 3 Fällen geht es um Marktmanipulation, in einem Fall um einen Mitarbeiter, der zum Löschen von Daten aufgerufen haben soll.
Gegen Winterkorn wird – wie auch gegen den neuen VW-Konzernchef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch – wegen des Verdachts der Marktmanipulation ermittelt. Bei Winterkorn geht es zusätzlich auch um das Verfahren wegen des Schadstoffausstoßes.
Von dpa
AZ/WAZ