Der Betriebsrat wünscht sich als Mittel gegen die geringe Auslastung im Stammwerk ein E-Modell. Ist der ID.3 die Lösung? Daran gibt es auch Zweifel.
Wolfsburg. Jährlich 820 000 Fahrzeuge: Das ist eigentlich die Marke, auf die sich Volkswagen und der Betriebsrats im Rahmen des Zukunftspakts als Auslastung für das Stammwerk in Wolfsburg geeinigt hatten. Von dieser Zahl aber ist man aktuell weit entfernt. Auch ohne Corona- und Halbleiterkrise, in denen nur rund 500 000 Autos von den Bänder laufen, haben die Wolfsburger Modelle Golf, Tiguan und Co. wohl nicht mehr die Zugkraft, um entsprechende Stückzahlen zu garantieren. Selbst die noch wichtigere Marke von rund 700 000 Fahrzeugen, mit denen das Stammwerk erst wirtschaftlich läuft, scheint unter derzeitigen Gegebenheiten in Gefahr.
Langfristig soll das Flaggschiff-Projekt Trinity für Abhilfe sorgen. Ab 2026 wird das E-Modell, dass auf der ganz neuen SSP-Plattform basiert, in einer separaten Fabrik in unmittelbarer Nähe zum Stammwerk gefertigt werden. Mit Voranschreiten der Antriebswende will VW zudem Verbrennerfertigung im Stammwerk auf zwei Montagelinien zusammenziehen und die anderen beiden auf die Produktion von E-Autos auf SSP-Plattform umstellen. Für 2030 würde so in Wolfsburg eine Mindestauslastung von rund 750 000 Fahrzeugen gewährleistet, erklärten Marken-Chef Ralf Brandstätter und Personalvorstand Gunnar Kilian jüngst.