Corona und die Halbleiter-Krise haben die jährliche Stückzahl in Wolfsburg stark gedrückt. Aber auch ohne die beiden Ausnahmeereignisse wäre wesentlich mehr drin. Der Betriebsrat fordert deswegen ein E-Modell für das Stammwerk schon in 2024.
Wolfsburg.Es ist noch gar nicht so lange her, da sprach der ehemalige Volkswagen Produktionsvorstand Andreas Tostmann vollmundig von bis zu 1 Million Fahrzeuge, die im Wolfsburger Stammwerk jährlich gefertigt werden können. Auch im Zukunftspakt vereinbarten Unternehmen und Betriebsrat eine Stückzahl von 820 000 Einheiten im Jahr. Doch diese Zielmarken wurden mittlerweile von der Realität eingeholt. Schon im letzten Jahr liefen weniger als 500 000 Autos von den Wolfsburger Bändern, in diesem Jahr dürfte diese traurige Marke sogar noch untertroffen werden.
Klar ist: Von einem normalen Jahr zu sprechen, wäre sowohl im Jahr 2020 mit der Corona-Krise und dem Lockdown als auch 2021 mit der Halbleiter-Krise nicht fair. Doch die geringe Stückzahl in Verbindung mit der seit Langem anhaltenden Kurzarbeit, lassen die Sorgen und Ängste bei der VW-Belegschaft wachsen. Diese Entwicklung ist natürlich auch dem Betriebsrat nicht verborgen geblieben. Dieser geht deswegen nun im Vorfeld der nächsten Planungsrunde in die Offensive und fordert die vorzeitige Elektrifizierung des Stammwerks.