Arbeitskampf ist auch während der Pandemie möglich. Dass auch digital gestreikt werden kann, zeigte die IG Metall am Mittwoch mit einer Aktion beim IT-Dienstleister Operational Services.
Wolfsburg. Home-Office, Kontaktbeschränkungen und, und, und: Als große Masse öffentlichkeitswirksam mit Trillerpfeifen und Schildern auf die Straße gehen, fällt da flach. Wie also organsiert man den Arbeitskampf in Corona-Zeiten? Die IG Metall hat dafür jetzt ein anschauliches Beispiel gegeben: Beim IT-Dienstleister Operational Services, einer Tochter von Telekom-Ableger T-Systems und Auftragnehmer von Volkswagen, wurde am Mittwochmorgen ein digitaler Warnstreik durchgeführt.
Bei Operational Systems (OS) arbeiten deutschlandweit rund 650 Menschen – darunter 135 Beschäftigte in der Niederlassung in Wolfsburg. Auf einen Großteil dieser Arbeitskraft musste das Unternehmen am Mittwoch von 10 bis 12.30 Uhr verzichten. Deutlich über 300 Beschäftigte klinkten sich für diese Zeit aus und kamen stattdessen zu einem von der IG Metall eingerichteten Warnstreik-Meeting online zusammen. Per Abwesenheitsnotiz ließen sie ihren Arbeitgeber wissen: Es wird gestreikt.