Da stapeln sich wohl die Akten: Die Staatsanwaltschaft arbeitet seit einem halben Jahr an Vorwürfen gegen eine Gemeinschaftspraxis aus dem Gifhorner Nordkreis wegen gefälschter Impfpässe und mehr.
Kreis Gifhorn.Kindern Kochsalzlösung statt Masernimpfstoff gespritzt, Erwachsenen gefälschte Impfpässe ausgestellt: Angesichts solcher Vorwürfe ist eine Gemeinschaftspraxis aus dem Gifhorner Nordkreis nicht nur im Visier der Staatsanwaltschaft Hildesheim. Auch drei Berufsverbände verfolgen den Fall aufmerksam. Derweil praktizieren die beschuldigten Mediziner weiter. Ihre Praxis ist allerdings auf Online-Portalen zum Kauf angeboten.
Im Juli wurden die Vorfälle in der Gemeinschaftspraxis bekannt. Seitdem laufen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hildesheim auf Hochtouren. Auch auf wiederholte Anfrage der AZ kann Erste Staatsanwältin Christina Wotschke noch nichts Neues im Vergleich zur vorigen Anfrage im November bekannt geben. „Die sehr umfangreichen Ermittlungen in dem Verfahren, die sich gegen die Inhaber einer Praxis richten, dauern noch an und werden auch noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Wann mit einem Abschluss zu rechnen ist, ist nicht absehbar.“ Ob und wann Anklage erhoben wird, ist damit unklar.