"Die Tragflächen lagen im Garten"
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Bombenangriff: Der Wesendorfer Fliegerhorst war mehrfach Ziel alliierter Angriffe. Im Bereich Wesendorf stürzten auch Maschinen ab.
© Quelle: Ohne Honorar
„Das werde ich immer in Erinnerung behalten.“ Heinrich Heinecke hat den Absturz eines US-amerikanischen Bomber erlebt. Es könnte der Bomber sein, den die US-Amerikaner derzeit suchen.
„Ich war mit meinem Vater auf dem Hof, als die Flieger von einem Angriff auf Berlin zurück kamen“, erzählt Heinecke.
Dann ist alles sehr schnell gegangen. Die US-Amerikaner wurden von deutschen ME 110 angegriffen. „Ich habe die Leuchtspurmunition gesehen.“ Einer der feindlichen Bomber explodierte in der Luft, das Heck wurde abgerissen. Die Maschine stürzte zu Boden.
Der Hauptteil des Bombers schlug im Heestenmoor auf, das Heck lag laut Heinecke etwa vier Kilometer entfernt, die Tragflächen lagen im Garten seines Elternhauses.
„Der Heckschütze saß noch in seiner Kanzel. Durch den Aufprall war die im Moor versunken, bis zu seiner Brust.“ Die ganze Besatzung war tot.
„Die Männer wurden erst einmal auf den Wesendorfer Friedhof gebracht. Später wurden sie dann umgebettet“, so Heinecke. Wohin - das ist eine Frage, auf welche die US-Amerikaner eine Antwort zu finden hoffen.
Ob der Bomber aus dem Heestenmoor das zurzeit von den US-Amerikanern gesuchte Flugzeug ist, muss sich noch herausstellen. Im Umkreis von 25 Kilometern von Wesendorf sind laut US-Behörde mindestens zwölf US-amerikanische Flieger abgestürzt. Fünf der Piloten werden noch vermisst.
Absturz bei Weißenberge – Bomber rast dicht über Haus hinweg und knallt auf den Boden
Weißenberge. Nicht nur bei Wesendorf sind im heutigen Gebiet der Samtgemeinde Wesendorf während des Krieges alliierte Flugzeuge abgestürzt.
Einen spektakulären Absturz gab es auch in Weißenberge. „Es muss Ende 1944 gewesen sein. In der Nacht regnete und stürmte es“, erinnerte sich ein Augenzeuge, der damals neun Jahre alt war. Rund 200 Meter vom Elternhaus am damaligen Randes des Ortes entfernt soll der Hauptteil eines US-amerikanischen Fliegers auf den Boden geknallt sein.
Die Teile der Maschine waren über eine größere Strecke verteilt, das Haus stand mitten drin, so die Erinnerungen. „Der Bomber ist ganz dicht über das Haus geflogen und dann auf den Boden geknallt. Die Teile lagen bis an die Hauswand und haben gebrannt. Das Dach, die Türen und Fenster – das war alles hin. Das Flugzeug muss noch seine ganze Bombenlast an Bord gehabt haben. Da soll auch eine Luftmine dabei gewesen sein.“
Die Familie flüchtete sich in den Keller, wie durch ein Wunder bekam das Haus nicht mehr ab. Später habe reges Interesse an der Absturzstelle geherrscht. „Da waren natürlich deutsche Soldaten, die die Stelle abgesperrt haben.“ Trotzdem gab es offenbar genug zu sehen, nicht zuletzt sicherlich, weil die Absturzstelle direkt neben dem Haus lag. „Der Heckschütze wurde gefunden, der Pilot dagegen war völlig zerfetzt. Ich habe eine einzelne Hand gesehen mit einer Uhr dran, die hat sich ein deutscher Soldat genommen.
Und es wurden zwei Särge mit Leichenteilen weggeholt.“
ba
AZ/WAZ