Als hätten Gifhorner Gastronomen nicht schon mit Corona genug Kummer, grätscht ihnen die FIFA mit ihrer Winter-Fußballweltmeisterschaft ins Geschäft. Für so ein Foul müsste es eigentlich Rot geben, meint AZ-Redakteur Dirk Reitmeister.
Gifhorn. Live-Übertragungen von Fußball-Spielen sind ein wichtiges Zugpferd. Deshalb zahlen viele Wirte wenn auch zähneknirschend horrende Summen fürs Bezahlfernsehen. Events wie Welt- und Europameisterschaften sind da erst recht gute Gelegenheiten, Kneipe und Biergarten voll zu kriegen. Das hat sogar 2021 zu Corona-Zeiten in Gifhorn ganz gut geklappt. Doch auf die WM in diesem Jahr sollten die Gastronomen nicht zu viel Hoffnung verschwenden.
Üblicherweise würde in diesen Tagen das große Fußball-Event laufen, Fans mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und schwarz-weißen Trikots Bars und Biergärten beleben. Doch die FIFA hat die Fußballer in die Wüste geschickt, weshalb die Spiele im Winter stattfinden. Erst zum Weihnachtsmarkt an der Kirche, dann zum Viertelfinale in die Kneipe? Die Gastronomen müssen nicht nur befürchten, dass die Gäste von sich aus lieber zuhause vor dem XXL-Fernseher gucken. Die aktuelle Diskussion um Corona lässt erahnen, dass ein entspannter Winter alles andere als sicher ist. Möglicherweise ist gerade zur WM mit neuen Einlass-Beschränkungen für geschlossene Räume zu rechnen, weil die Infektionszahlen erneut durch die Decke gehen. Dann könnten viele Wirte ihre Läden entweder wegen mangelnder Einnahmen oder einer entsprechenden Verordnung wohl wieder dicht machen – hoffentlich nicht endgültig.