Bei brütender Hitze wird am Gifhorner Amtsgericht mit dem Wohnhaus in Zasenbeck ein früherer Bahnhof zwangsversteigert. Ein Teilnehmer rügt die Open-Air-Veranstaltung bei hohen Temperaturen. Die Gerichts-Sprecherin erklärt, warum es anders nicht ging.
Gifhorn. Schon deutlich vor der Mittagszeit ist es heiß, sehr heiß. Zwischen dem kleinen Seerosenteich am Eingang zum Gifhorner Amtsgericht und dem Westflügel des Gerichts drängen sich zahlreiche Menschen, Jürgen Radziejewski schätzt sie auf knapp 100. Ein Fenster im Erdgeschoss des Amtsgerichts ist geöffnet, eine Rechtspflegerin lehnt sich leicht heraus. Hier wird gerade ein Wohnhaus in Zasenbeck zwangsversteigert, der frühere Bahnhof, der etwa 1980 zu Wohnzwecken umgebaut und erweitert wurde. Radziejewski, der als Zuschauer gekommen ist, ist über die Situation entsetzt: Die Menschen müssten völlig ungeschützt in der prallen Sonne ausharren, die Rechtspflegerin sei nicht gut zu verstehen gewesen.
Eins vorweg: Umgekippt ist niemand. Das Amtsgericht hatte drei Bierzelt-Bänke aufgestellt, damit wenigstens ein paar Menschen sitzen konnten, andere hatten sich etwas weiter entfernt in den Schatten eines Baumes verkrümelt. Trotzdem: „Das finde ich absolut schlecht organisiert“, schimpft Radziejewski. „Man hätte das Ganze auch in die Stadthalle verlegen können, wenn das Amtsgericht keine ausreichend großen Räume hat.“ Wenigstens ein Megafon hätte er für angemessen gehalten, wenn man den Termin nicht sogar hätte verschieben können.