Natürliche Feinde sollen gegen Prozessionsspinner helfen
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Fachfirma saugt Raupen ab: Der Befall der Eichen im und am Drömling mit dem Eichenprozessionsspinner ist dramatisch.
© Quelle: Christina Rudert
Rühen. Wie Urban berichtet, sind von der Fachfirma mittlerweile 1,7 Tonnen Raupen von den befallenen Bäumen abgesaugt und zur Verbrennung nach Hannover gebracht worden. Zurzeit befinden sich laut Urban die Raupen im Verpuppungsstadium und werden in Kürze schlüpfen. Sobald sich die Falter gepaart haben, beginnen sie mit der Eiablage.
Raupen bereits im Frühstadium bekämpfen
Nun geht es darum, wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung im Frühstadium der Raupen zu erreichen. „In den ersten zwei Raupenkleidern haben sie noch keine Brennhaare und müssen in dieser Zeit vernichtet werden“, so Urban. Dafür muss das richtige Spritzmittel ermittelt werden, eine Freigabe zum Besprühen aus der Luft erfolgen, die Menge und die Mischung des Sprühmittels genau definiert sowie kartiert werden, wo vom Boden aus und wo von der Luft aus besprüht wird.
Nistkästen für Meisen und Insektenhotels für Schlupfwespen
„Für die Zukunft ist es zwingend erforderlich, dafür zu sorgen, dass sich die natürlichen Fressfeinde der Eichenprozessionsspinner schnellstens vermehren, damit wir nicht immer sofort nach der chemischen Keule greifen müssen“, schlägt Urban vor, in Schulen und Kitas Nistkästen für Meisen und Hotels für Schlupfwespen zu bauen. Eine Schlupfwespe sticht etwa 160 Raupen an und legt ihre Eier in der Raupe ab, in der sich dann wiederum die nächste Generation Schlupfwespen entwickelt.
Auch die Landwirte können mithelfen
Ebenso sollten Kästen für Fledermäuse entstehen. „Anstrebenswert ist es auch, Waldameisen Bauhilfen zu geben mit kleingehäckseltem Rindenmulch. Die Landwirte können breitere Randstreifen an ihren Feldern anlegen und die abgeernteten Getreidefeder nicht sofort unterpflügen. Wenn alle mithelfen, können wir dieser Plage nachhaltig entgegen treten“, appelliert Urban.
Von unserer Redaktion
AZ/WAZ