„Worms in Dirt“: Dieser Pudding ist der Star auf dem Kindergeburtstag
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Dreckiges Dessert: „Worms in Dirt“.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Motivtorten und Muffinburgen – das sind heute die Herausforderungen für Mütter und Väter, wenn es um die Ausrichtung von Kindergeburtstagen oder den kulinarischen Beitrag zum Sommerfest in der Kita geht. Dabei steht oftmals mehr der Wettbewerb mit anderen Eltern um das ausgefallenste, liebevollste und gleichzeitig leckerste Backkunstwerk im Vordergrund als der Anspruch, nachhaltigen Eindruck bei der jungen Gästeschar zu hinterlassen.
Es ist bei der Partyverköstigung für Minis manchmal ähnlich wie mit Kinderbuchautoren und Kinderbuchautorinnen, die eher für die Vorlesenden schreiben, anstatt ein Gespür dafür zu entwickeln, was wirklich gut beim Nachwuchs ankommt. Oft ist es das Unperfekte, das nicht schrill, aber doch fantasievoll ist, etwas, in dem man genüsslich schwelgen kann, ohne dass einem ein pädagogischer Zeigefinger den Spaß verdirbt. Es ist Quatsch mit Soße, mit einer Prise Spannung und mit süßem Nachgeschmack. So was wie „Worms in Dirt“ – einer Variation des amerikanischen Mud Pie oder auch Dirt Cake.
Essbarer Schlammkuchen
US-amerikanische Familienfilme und -serien haben unser Bild von bonbonfarbenen Partys mit akkuraten Fondant- und Sahnetorten sowie kunstvoll angerichteten Pudding- und Eiscremeträumen geprägt. Doch seit den Siebzigerjahren gibt es in Amerika einen Hype um sogenannte dreckige Desserts, die eben nicht auf reinweiße Cremekreationen setzten. Sondern auf Nachtisch, der ein bisschen an die Modderpampe erinnert, die kleine Kinder gern aus Wasser, Sand und allem, was so kreucht und fleucht, in Eimerchen auf dem Spielplatz oder im Garten zusammenrühren.
Die ersten Schlammkuchen entstanden Zeitungsberichten über Backwettbewerbe zufolge wohl Mitte der Sechzigerjahre in Kalifornien. Namentlich durchgesetzt hat sich jedoch der Begriff Mississippi Mud Pie. Erfunden wurden die Schlammkuchen offenbar von Hausfrauen (wahrscheinlich Müttern, die es satt hatten, mit Fondantschichten zu kämpfen). Die Kuchen verbreiteten sich vor allem in den Siebzigerjahren über Restaurantketten. Die Rezepte variierten. Doch die Grundzutaten waren stets Schokokekse, Eis oder Pudding sowie Sahne und Sirup. Die Wurzeln dafür liegen Foodexperten und ‑expertinnen zufolge wohl im englischen Trifle, einer aus Obst oder Marmelade, Sahne und Kuchen geschichteten Nachspeise, die es bereits im 16. Jahrhundert gab.
Rezept für einen „Worms in Dirt“
Mittlerweile gibt es unzählige Abwandlungen des Mud Pie. Hauptsache aber ist, dass die Masse nicht nur nach Matsch aussieht, sondern auch in der Konsistenz schön quatschig ist. Um den Schmutz-, aber auch den Spaßcharakter an dieser dunklen Köstlichkeit noch zu erhöhen, gibt es an Eisbuden und auf Dessertkarten in den USA und Kanada für Kinder oft die Version „Worms in Dirt“, die durchaus auch was für erwachsene Gaumen ist.
Für vier Portionen etwa 150 Gramm Schokokekse in einen Plastikbeutel packen und darin mit einem Nudelholz zerbröseln, einen Beutel Puddingpulver mit Schokoladengeschmack in einem halben Liter Milch nach Packungsanleitung kochen und abkühlen lassen. Dessertgläser abwechselnd mit Kekskrümeln und Pudding befüllen, sodass die letzte Schicht aus dunklen Kekskrümeln besteht. Auf jeder Schicht einen essbaren Gummiwurm platzieren. Alternativ kann man statt Pudding auch Eiscreme verwenden. Als Topping bietet sich Schokoladensirup an. Fertig ist der Matsch mit Soße.
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