Kuchen ohne Backen: Für diese No-Bake-Cakes brauchen Sie keinen Backofen
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Der No-Bake-Cake ist der keks- beziehungsweise frischkäsegewordene Inbegriff für die Süße des Lebens in Zeiten des Energiesparens.
© Quelle: Pixabay
Es staubt, krümelt, hinterlässt Schlieren und klebrige Stellen: Backen ist zuweilen eine ziemliche Materialschlacht, deren Spuren sich durch die gesamte Küche ziehen. Das ist nicht nur ungünstig für Putzmuffel, sondern vor allem, wenn Gäste zum Nachmittagskaffee erwartet werden. Noch ungünstiger ist es allerdings, zum Heißgetränk keine passende Beilage servieren zu können.
Für jene, die weder mit Teigklumpen kämpfen noch den Süßigkeitenschrank plündern oder zum Konditor um die Ecke hasten wollen, gibt es eine patente Lösung: den No-Bake-Cake. Er ist keinesfalls Notlösung oder billige Ausrede für Menschen, die keine Schwarzwälder Kirschtorte zaubern können oder wollen oder Bananenbrot hassen. Der No-Bake-Cake ist vielmehr der keks- beziehungsweise frischkäsegewordene Inbegriff für die Süße des Lebens in Zeiten des Energiesparens: Im Sommer wurde er von Foodbloggern und ‑magazinen als „erfrischende Alternative“ in der heißen Jahreszeit angepriesen, wenn man bei mehr als 30 Grad im Schatten keine Lust auf drögen Topfkuchen oder sättigende Muffins hat und sich selbst nicht mit Teigkneten überanstrengen will.
Früchte und Nüsse als Topping
Jetzt, mit Blick auf die steigenden Energiepreise im Herbst und Winter, soll der nicht gebackene Kuchen zum Stromsparen beitragen. Denn für Milchreistorte, Himbeerschnitten, Cheesecake, Keks- oder Schüttelkuchen bleibt der Ofen aus, und das süße Werk kommt nach der Zubereitung stattdessen in den Kühlschrank.
Grundlage für den kalten Kuchen sind in der Regel Keksbrösel oder Cornflakes, die den Boden bilden, auf den dann eine cremige Schicht aus Joghurt, Mascarpone oder Ricotta, vermischt mit Schokolade oder Marmelade kommt. Als Topping dienen Früchte und Nüsse.
Bio, vegan und glutenfrei?
Der Trend zum No-Bake hat dem kanadischen Branchenblatt „Bakers Journal“ zufolge bereits 2020 mit Beginn der Pandemie eingesetzt, als viele Menschen, die des Kochens und Backens bis dahin nicht besonders mächtig waren, in ihren Küchen experimentierten. Raffinierte, schnell zuzubereitende Rezepte waren gefragt, so eben auch die Blitzkuchen, die ohne Backzeit auskommen.
Von den heimischen Rührschüsseln aus gelangten No-Bake-Kuchen schließlich auch in Cafés und Bäckereien. Diese werben oftmals damit, dass es sich dabei um Backwaren mit möglichst wenig chemisch verarbeiteten Zutaten handelt. Bio, vegan und glutenfrei sind in diesem Zusammenhang beliebte Attribute.
Schnittchen aus Trockenfrüchten
Daraus wiederum entwickelte sich das Phänomen des sogenannten Raw Cake weiter, dessen Ursprünge in den Neunzigerjahren in den USA liegen. Beim Raw Food werden Lebensmittel grundsätzlich nicht über 42 Grad erhitzt. Die Basis ist also Rohkost. Relativ neu in diesem Zusammenhang sind süße Kreationen, die dennoch zuckerarm sind und bei denen auf natürliche, häufig auch auf nicht tierische Inhaltsstoffe gesetzt wird.
Von München aus beispielsweise vertreibt die Patisserie Épique vegane Schnittchen aus Trockenfrüchten, Nüssen und Ahornsirup online und in mehreren Läden in Deutschland sowie Österreich. Auch in der Schweiz, Frankreich und Italien gibt es immer mehr Patisserien, die ungebackene Kekse und Küchlein anbieten. Dem muss sich nur noch der Konditor um die Ecke anschließen, dann bleibt die Küche sauber – und Strom spart man zusätzlich, denn der eigene Mixer muss nicht angeschmissen werden.
No-Bake Cheesecake
Der Käsekuchen ist wohl ein Klassiker unter den No-Bake-Cakes. Warum? Der Boden lässt sich ideal ersetzen.
Für einen leckeren No-Bake-Cheesecake benötigt man:
- 400 Gramm Frischkäse
- 200 Gramm Butterkekse oder Haferkekse
- 200 Gramm Schlagsahne
- 150 Gramm Speisequark
- 100 Gramm Puderzucker
- 75 Gramm Butter
- 1 Päckchen Sahnesteif
- 1 Päckchen Vanillezucker
Und so geht’s:
1. Für den No-Bake-Cheesecake legt man zuerst eine Springform mit einem Durchmesser von 24 Zentimetern mit Backpapier aus. Als nächstes zerlässt man die Butter in einem Topf – wer will, kann sie auch im Wasserbad zerlassen. Nun werden die Kekse für den Boden in einen Gefrierbeutel gegeben – dieser sollte gut verschlossen sein – und mit einem Nudelholz zu feinen Bröseln zerkleinert.
2. Als Nächstes werden die Keksbrösel in einer Schüssel mit der Butter vermengt und die Masse dann auf dem Boden der Springform verteilt. Am Rand den Keksboden leicht hochziehen und alles andrücken. Dann den Boden kalt stellen.
3. Nun wird die Sahne erst kurz mit dem Vanillezucker angeschlagen, dann der Sahnesteif hinzugegeben und alles steif geschlagen. Im Anschluss den Quark, Frischkäse und Puderzucker hinzugeben und vorsichtig zu einer glatten Creme verrühren. Die Masse dann auf dem Keksboden verteilen und für mindestens drei Stunden kalt stellen, sodass die Creme fest wird.
4. Vor dem Servieren den Kuchen mit einem Messer vom Rand der Springform lösen – und genießen.
Butterkeks-Schnitten ohne Backen
Wer diese Butterkeks-Schnitten einmal probiert, wird sie immer wieder „backen“. Die Schnitten schmecken nicht nur fantastisch – sie kommen auch noch komplett ohne Backofen aus.
Für leckere Butterkeks-Schnitten ohne Backen benötigt man:
- eine Dose Karamell-Kondensmilch
- 750 Milliliter Milch oder Pflanzendrink
- 800 Milliliter Schlagsahne
- 125 Gramm Zucker
- 90 Butterkekse
- drei Packungen Vanillepuddingpulver
- zwei Packungen Sahnesteif
- zwei Packungen Vanillezucker
- eine Packung Gelatine
- 50 Gramm geriebene Schokolade
Und so geht’s:
1. Als Erstes wird ein Backblech mit Backpapier belegt. Für die Vanillecreme als Nächstes 500 Milliliter Milch aufkochen. Nun die restlichen 250 Milliliter Milch mit 400 Milliliter Sahne, dem Puddingpulver, dem Zucker und einer Packung Vanillezucker mischen und unter ständigem Rühren in die köchelnde Milch geben. Alles einmal aufkochen, für eine Minute kochen lassen und dann vom Herd nehmen. Nun die Gelatine auflösen, in den heißen Pudding einrühren und dann kalt stellen.
2. Nun werden 400 Milliliter Sahne mit dem Vanillezucker und dem Sahnesteif steif geschlagen. Wenn der Pudding komplett abgekühlt ist, wird die Sahne vorsichtig untergemengt.
3. Nun geht es daran, den Kuchen zu schichten. Als erste Schicht werden 30 Butterkekse nebeneinander auf das Backblech gelegt. Darauf kommt die Karamell-Kondensmilch. Darauf werden dann wieder 30 Butterkekse geschichtet – die Puddingcreme gleichmäßig darauf verteilen. Nun sind die letzten 30 Butterkekse an der Reihe, diese werden dann mit der Sahne bedeckt. Zum Schluss noch die geriebene Schokolade auf dem Kuchen verteilen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Vor dem Verzehr in gleichmäßige Stücke schneiden. Guten Appetit.