Eier rollen, Heringe begraben

Bräuche weltweit: Wie andere Länder Ostern feiern

Meister Langohr verteilt die Ostereier. Seine Artgenossen werden zum Fest aber auch geschlachtet und gegessen.

In deutschsprachigen Ländern versteckt gemäß dem traditionellen Brauch der Osterhase bunt bemalte Eier und andere Süßigkeiten.

Hannover. An dem verlängerten Wochenende, das dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt, gedenken die Christen der Kreuzigung und Auferstehung Christi. Ostern ist seit mehr als 1700 Jahren das wichtigste Fest im Kirchenkalender.

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In deutschsprachigen Ländern versteckt gemäß dem traditionellen Brauch der Osterhase bunt bemalte Eier und andere Süßigkeiten, die dann von den Kindern gesucht werden dürfen. Doch nicht überall auf der Welt ist Meister Lampe willkommen. Diese internationalen Osterbräuche gibt es:

Australien: Bilby statt Bunny

In Australien hat der Hase einen schlechten Ruf. Denn die aus Europa eingeschleppten Verwandten – die Kaninchen – gelten hier als echte Schädlinge. Sie fressen nicht nur viele Weiden und Felder kahl, sie verdrängen zudem auch die australischen Bilbys. Umweltbewusste Australier und Australierinnen haben deshalb die Aufgaben des Osterhasen kurzerhand an den einheimischen Nasenbeutler übertragen.

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Auch der Handel zieht mit: Mehrere Schokoladenhersteller haben inzwischen einen Bilby aus Schokolade im Angebot, und in den Fußgängerzonen der australischen Städte verteilen junge Leute in Bilbykostümen bunte Eier.

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Irland: tanzen und Heringe begraben

Während Karfreitag in Irland ein sehr ruhiger Tag ist, an dem viele Menschen bis zum Mittag nichts essen, geht es am Rest der Feiertage fröhlich und auch etwas skurril zu. Neben den traditionellen Tanzwettbewerben gibt es auch symbolische Heringsbegräbnisse.

Hintergrund: In dem einst streng katholischen Land durfte während der Fastenzeit kein Fleisch, sondern höchstens Fisch gegessen werden. Mit dem Ende der Fastenzeit war vor allem bei den Fleischern die Freude so groß, dass sie an Ostern symbolisch Heringe in der Erde verbuddelten. Der Brauch hat sich bis zum heutigen Tag gehalten.

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Schottland und USA: Eier rollen

In den Vereinigten Staaten wird die Tradition des Easter Egg Roll gepflegt. Dazu versammeln sich Ostersonntag zahlreiche Familien in den Parks, um hart gekochte und bemalte Ostereier einen Hügel hinunterzurollen. Dabei geht es darum, die Eier unbeschadet und möglichst weit zu platzieren.

In den USA lädt traditionell sogar der US-Präsident zum Easter Egg Roll ein. Dabei müssen die Kinder ihre Ostereier auf dem Capitol Hill mit einer Art Löffel über den Rasen befördern.

Bulgarien: Eier im Duell

Im christlich-orthodoxen Bulgarien pflegt man einen eher robusten Umgang mit Ostereiern: Sie werden zwar auch gekocht und gefärbt, doch anstatt sie zu verstecken oder zu essen, werden die Eier für ganz spezielle Duelle genutzt.

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Am Ostersonntag nimmt jeder ein Ei mit zum Kirchgang; und sobald die Messe vorüber ist, werden sie mit den Spitzen gegeneinander geschlagen. Wer als Letzter noch eine heile Schale vorweisen kann, dem steht ein besonders glückliches Jahr bevor. Die Reste der Eierduelle fliegen schließlich gegen die Kirchenmauern.

Polen: Wasser marsch!

In Polen wird der Ostermontag zu einer feuchtfröhlichen Angelegenheit. Es ist Brauch, dass Jungen und Männer alle Mädchen und Frauen, die ihnen begegnen, mit Wasser bespritzen. Vor allem bei jungen Leuten sind Eimer, Wasserpistolen, Gießkannen und sogar Gartenschläuche im Einsatz. Mitunter liefern sich sogar die Löschzüge der Feuerwehr spritzige Schlachten.

Dieser nasse Montag ist auch unter der Bezeichnung Śmigus-dyngus bekannt. Er soll auf das Jahr 966 zurückgehen. In diesem Jahr soll Mieszko I. getauft worden sein, was als Etablierung des Christentums (Christianisierung) in Polen gilt.

Tschechien: Hiebe für die Jugend

Auch im Nachbarland Tschechien geht es an Ostern recht handfest zu. „Velikonoce“, Nacht der Nächte – so nennt man hier das Osterfest. Der Ostersonntag wird dazu genutzt, Ostereier kunstvoll zu verzieren und sich auf den Montag vorzubereiten. Denn dann schlagen die Männer junge Frauen symbolisch mit einer handgeflochtenen Weidenrute, der „Pomlázka“. Die harmlosen Hiebe sollen Jugend und Gesundheit bringen.

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Im Gegenzug schenken die Frauen den Männern bunt bemalte Eier, Süßigkeiten oder auch den einen oder anderen Pflaumenschnaps. Einige rächen sich aber auch, indem sie die Männer nachmittags mit Wasser übergießen.

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