Vergewaltigungs-Gedicht von Till Lindemann: Das sagt sein Verlag zu den Vorwürfen

Rammstein-Frontmann Till Lindemann.

Rammstein-Frontmann Till Lindemann.

Köln. Rammstein-Frontmann Till Lindemann sorgt mit einem Gedicht für Empörung. In dem Stück “Wenn du schläfst” aus seinem Gedicht-Band “100 Gedichte” schreibt der Autor und Musiker ziemlich offensichtlich über eine Vergewaltigungsszene. Auf Twitter werfen Nutzer Lindemann Vergewaltigungsfantasien vor – und auch sein Verlag Kiepenheuer & Witsch bekommt viel Kritik ab.

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“Wie kann ein Verlag sowas bringen?”, twitterte am Donnerstag Peter Hintz. Er postete einen Screenshot des umstrittenen Gedichtes – unzählige Kommentatoren drückten ihre Empörung aus. “Was ist das für ein widerlicher Text?”, fragt etwa @frauasha. “Das ist derart ekelhaft. Ich bin echt fassungslos, dass KiWi sowas druckt”, schreibt @jsprondel.

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Till Lindemanns Verlag beruft sich auf die Kunstfreiheit

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat sich inzwischen zu den Vorwürfen geäußert – und beruft sich auf die künstlerische Freiheit des Rammstein-Frontmanns. “Die moralische Empörung über den Text dieses Gedichts basiert auf einer Verwechslung des fiktionalen Sprechers, dem sogenannten ‘lyrischen Ich’, mit dem Autor Till Lindemann”, sagt Helge Malchow, Editor-at-Large beim KiWi-Verlag, auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). “Die Differenz zwischen lyrischem Ich und Autor ist aber konstitutiv für jede Lektüre von Lyrik wie von Literatur allgemein und gilt für alle Gedichte des Bandes wie für Lyrik überhaupt.”

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Würde es diese nicht geben, “wären keine literarischen Fiktionen und Fantasien des Bösen, der Gewalt, wie wir sie zahlreich aus der Weltliteratur von Henry Miller über B. E. Ellis bis zu A. M. Homes kennen, möglich und die Freiheit der Kunst damit hinfällig”, so Malchow. “Dass der im Gedicht dargestellte Vorgang unter moralischen Gesichtspunkten zutiefst verwerflich ist, ist eine Selbstverständlichkeit und erlaubt keine persönliche Diffamierung des Autors.”

Vergewaltigungs-Gedicht sei “Reine Provokation”

In dem Gedicht von Till Lindemann heißt es wörtlich:

“Ich schlafe gerne mit dir, wenn du schläfst. Wenn du dich überhaupt nicht regst. Mund ist offen, Augen zu. Der ganze Körper ist in Ruhe. Kann dich überall anfassen. Schlaf gerne mit dir, wenn du träumst. Und genau so soll das sein (so soll das sein so macht es Spaß). Etwas Rohypnol im Wein (etwas Rohypnol ins Glas). Kannst dich gar nicht mehr bewegen. Und du schläfst, es ist ein Segen.”

Neben viel Empörung über die Zeilen, fassen einige Nutzer die Worte auch als reine Provokation Lindemanns auf – der Rammstein-Frontmann ist schließlich seit jeher dafür bekannt. “Seit 26 Jahren derselbe Trick. Schwitzig-testosterongesteuerte bewusst grenzüberschreitende Provokation, um aufzufallen und Kohle zu machen. Dass das immer noch funktioniert. Man sollte Lindemann ignorieren wie Naidoo. Das täte ihm am meisten weh”, schreibt etwa @Frau_Lange.

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