Vergewaltigungsfantasien: Heftige Kritik am Gedicht-Band von Rammstein-Sänger Till Lindemann
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Rammstein-Sänger Till Lindemann sorgt immer wieder für Skandale.
© Quelle: imago images/STAR-MEDIA
Köln. Rammstein-Sänger Till Lindemann hat im März einen Gedichtband herausgebracht. In dem Buch “100 Gedichte” schreibt der 57-Jährige nach Angaben seines Verlages Kiepenheuer & Witsch “kurze, pointierte Gedichte", die den Leser “überraschen und erschüttern”.
Gerade letzteres trifft auf seine Werke offenbar besonders zu - denn im Netz hagelt es inzwischen heftige Kritik, nicht nur an Lindemann, sondern vor allem auch an dem herausgebenden Verlag. Vor allem das Gedicht “Wenn du schläfst” sorgt für Unmut. Auf Twitter werfen Nutzer dem Sänger Vergewaltigungsfantasien und dem Verlag die Verbreitung dieser vor.
In dem kritisierten Werk “Wenn du schläfst” heißt es wörtlich:
“Ich schlafe gerne mit dir, wenn du schläfst. Wenn du dich überhaupt nicht regst. Mund ist offen, Augen zu. Der ganze Körper ist in Ruhe. Kann dich überall anfassen. Schlaf gerne mit dir, wenn du träumst. Und genau so soll das sein (so soll das sein so macht es Spaß). Etwas Rohypnol im Wein (etwas Rohypnol ins Glas). Kannst dich gar nicht mehr bewegen. Und du schläfst, es ist ein Segen.”
“Platte Provokation”
Peter Hintz twitterte das Gedicht und schrieb dazu “Wie kann ein Verlag sowas bringen?”. Er sehe bei dem Gedicht keine Provokation, sondern “bloß Vergewaltigungsfantasien”.
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Andere Nutzer sind ähnlich erschüttert: “Was ist das für ein widerlicher Text?”, fragt etwa @frauasha. “Das ist derart ekelhaft. Ich bin echt fassungslos, dass KiWi sowas druckt", schreibt @jsprondel.
Andere Nutzer fassen das Gedicht als platte Provokation auf: “Seit 26 Jahren derselbe Trick. Schwitzig-testosterongesteuerte bewusst grenzüberschreitende Provokation, um aufzufallen und Kohle zu machen. Dass das immer noch funktioniert. Man sollte Lindemann ignorieren wie Naidoo. Das täte ihm am meisten weh”, schreibt etwa @Frau_Lange.
Nicht jeder findet das Gedicht schlimm
Andere wiederum sehen die Sache nicht so eng. “Ist es so schlimm eine Vergewaltigung künstlerisch darzustellen?”, fragt etwa @kilianpietsch. “Zumal die Wertung ja immer noch beim Betrachter liegt. Vielleicht wollte Lindemann genau diesen Aufschrei produzieren?”
Update: Lindemanns Verlag Kiepenheuer & Witsch hat sich inzwischen zur Kritik geäußert. Das Statement können Sie hier nachlesen.
RND/msc