Reaktionen der Preisträger in Berlin

Thea Ehre widmet Berlinale-Auszeichnung der Trans-Community

Thea Ehre erhält den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle im Film "Bis ans Ende der Nacht".

Thea Ehre erhält den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle im Film "Bis ans Ende der Nacht".

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Berlin. Die österreichische Schauspielerin Thea Ehre hat nach ihrer Auszeichnung bei der Berlinale die Unterstützung aus ihrem Umfeld betont. „Ich widme diesen Preis auf jeden Fall der Trans-Community - Leute, die mich unterstützt haben“, sagte die 23-Jährige am Samstagabend nach der Preisverleihung der Berlinale der dpa. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ eine Transfrau, die gemeinsam mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll. Dafür erhielt sie einen Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle.

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Cate Blanchett zu Gast auf der Berlinale

Auf der Berlinale spricht Schauspielerin Cate Blanchett über ihre Rolle als Dirigientin im Film „Tár“.

Ehre sagte: „Ich widme den Preis auch meinen Eltern, die mich immer supported haben, wie's eigentlich sein soll.“ Ihre Eltern seien die gewesen, „die mich so frei leben lassen haben, wie ich es wollte“.

Sie hoffe, dass sich durch den Film „viele Menschen angesprochen fühlen und dass sie darüber nachdenken, wie sie mit Menschen umgehen“, sagte Ehre später in einer Pressekonferenz. Sie wünsche sich mehr Sichtbarkeit für Transmenschen und ein Bewusstsein dafür, dass viele Transfrauen in prekären Situationen lebten, in Situationen, „die extrem toxisch und transfeindlich“ seien.

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Petzold: „Es hat mir die Stimme verschlagen“

Regisseur Christian Petzold hat sich von seiner Auszeichnung mit einem Silbernen Bären der Berlinale überwältigt gezeigt. „Es bedeutet mir sehr viel, es hat mir sogar die Stimme verschlagen, als ich meinen Namen hörte“, sagte der 62-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Samstagabend nach der Preisverleihung. Petzolds Film „Roter Himmel“ erhielt den Großen Preis der Jury. Das Drama erzählt von vier jungen Menschen, die ihren Sommer an der Ostsee verbringen und dort von Waldbränden bedroht werden.

Das Wunderbare an Preisen sei, sagte Petzold, dass sie ihn später an die Premieren der Filme erinnerten. „Und die Premiere von diesem Film hier, „Roter Himmel“ in Berlin, war eine der schönsten in meinem Leben, und daran werde ich mich immer erinnern, wenn ich diesen Preis sehe.“ Seine Auszeichnungen stünden in seinem Büro. Das er allerdings bald räumen müsse - wegen einer „verdammten Eigenbedarfs-Kündigung“, wie er erzählte. Deswegen wisse er noch nicht, wohin er den neuen Bären stellen werde.

Philibert: „In der Psychiatrie läuft es nicht gut“

Der französische Regisseur Nicolas Philibert möchte mit seinem Berlinale-Gewinnerfilm „Sur l‘Adamant“ dazu beitragen, dass Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in einem anderen Licht gesehen werden. Der Dokumentarfilm, der am Samstag den Goldenen Bären gewann, erzählt von einem Zentrum für Menschen mit psychischen Problemen in Paris. „Es gibt nach wie vor sehr, sehr viel Stereotypisierung, und der Film versucht im Grunde, das ein bisschen zu überwinden“, sagte Philibert am Samstagabend nach der Preisverleihung. „Aber ich glaube, es ist noch sehr, sehr viel zu tun. Ich meine, die Thematik an sich ist keine, die im Zentrum steht, jedenfalls nicht in Frankreich.“ Der 72-Jährige sagte: „Vielleicht kann der Film ein bisschen etwas an bestimmten Dingen ändern. Denn in der Psychiatrie läuft es nicht gut.“

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Die 73. Ausgabe der Filmfestspiele geht am Sonntag zu Ende.

RND/dpa

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