Welche Hygienemaßnahmen bleiben auch noch nach Corona wichtig?
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Während der Corona-Pandemie kamen viele neue Routinen hinzu. Die Experten möchten nun, dass wir mit einigen von ihnen fortfahren.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Deutschland. Während der Pandemie hat sich das Leben für viele Menschen verändert. Es ist noch unklar, welche Folgen das haben wird, aber eines ist sicher – die Pandemie hat uns sauberer gemacht. Besonders der Umsatz von Seife, Desinfektionsmitteln und Toilettenpapier ist zum Beispiel von 2019 bis 2020 laut dem Statistischen Bundesamt gestiegen.
Das liegt auch daran, dass viele Menschen in den vergangenen Jahren neue Routinen entwickelt haben, um sich vor Krankheiten zu schützen. Wir haben uns während der Pandemie daran gewöhnt, im Nah- und Fernverkehr Masken zu tragen, die Geräte im Fitnessstudio abzuwischen und an den Rezeptionen von Banken, Restaurants und Hotels die gebrauchten Kugelschreiber von den gereinigten zu trennen. Doch jetzt, da die schwierigen Pandemiezeiten vorbei sind, stellt sich die Frage: Werden diese Hygieneroutinen bestehen bleiben?
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Drei Routinen, die bleiben sollten
Die Pandemie ist noch nicht lange vorbei. Deshalb gibt es keine Statistiken oder Erhebungen, in denen das untersucht wurde. Auch Ernst Tabori kann nicht vorhersagen, wie die Zukunft aussehen wird. Aber es gibt drei Verhaltensänderungen, bei denen der Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene überzeugt ist: Sie sollten bestehen bleiben, auch wenn Corona nicht mehr so bedrohlich ist wie früher.
Die erste Verhaltensänderung ist einfach, aber effektiv. „Während der Coronapandemie wurde von Anfang an die Handhygiene als sehr wichtig angesehen, und diese ist natürlich in der Folge genauso wichtig, um Infektionsübertragungen zu vermeiden“, sagt Tabori. Es sei gut, wenn die Menschen ihre Hände auch weiterhin regelmäßig waschen oder alternativ bei Bedarf desinfizieren. „Mit einer konsequenten Händehygiene können Atemwegsinfektionen ebenso wie Magen-Darm-Erkrankungen verhindert werden.“
Die zweite Verhaltensänderung, die Tabori empfiehlt, scheint ein in Deutschland ein weit verbreitetes Problem zu sein. So zeigte eine Umfrage im Sommer: Jeder zweite Beschäftigte in Deutschland geht manchmal, häufig oder sehr häufig krank zur Arbeit. Das muss sich ändern, findet der Experte. „Ich hoffe, dass Menschen, die eine Infektionserkrankung haben, in der Akutphase so gut es geht Kontakte meiden und auch in Zukunft nicht krank zur Arbeit gehen, sondern zu Hause bleiben“, sagt Tabori. Wer trotz Krankheit zum Einkaufen oder zur Apotheke gehen müsse, dem empfiehlt der Hygienearzt, einen Mundschutz zu tragen. „Insbesondere erkältete, schniefende und husetende Menschen sollten Masken tragen, wenn sie irgendwohin gehen, wo sie andere Menschen infizieren können. Das ist ein aktiver Beitrag zum Infektionsschutz der Mitmenschen.“
Die dritte und letzte Routine betrifft das Impfen. „Während der Pandemiezeit wurde eine gestiegene Nachfrage nach einigen Impfungen registriert. Ich würde mir wünschen, wenn das Interesse beibehalten oder sogar noch zunehmen würde. Zumindest Menschen ab 60 Jahren sollten die Impfmöglichkeiten wahrnehmen“, sagt Tabori.
Weiter desinfizieren?
Und wie ist es mit den desinfizierten und benutzten Kugelschreibern? Oder den Geräten im Fitnessstudio? Weiter lieber alles desinfizieren? „Das ist in meine Augen der falsche Ansatz“, sagt Tabori. „Wichtiger ist, dass man sich regelmäßig die Hände wäscht, konkret bevor man die Geräte benutzt oder im Anschluss daran, bevor man etwas isst und immer beim Verlassen des Studios.“