Nicht mehr nur Corona
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Wie können wir uns vor Infektionen an Weihnachten schützen? Wichtig ist diese Frage vor allem für die, bei denen Grippe, Corona und Co. schwer verlaufen könnten.
© Quelle: Tom Weller/dpa/dpa-tmn
Liebe Leserinnen und Leser,
die Grippewelle ist da. Rund 44.300 Influenzafälle wurden vergangene Woche an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das sind rund 58 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Dazu kommen noch Infekte mit Corona, dem RS-Virus und anderen Erregern. Nach Schätzungen des RKI hat in der vergangenen Woche etwa jeder neunte Mensch in Deutschland an einer akuten Atemwegserkrankung gelitten. Wenn es Sie also nicht selbst erwischt hat, dann ganz sicher Ihre Kollegin, Ihren Freund oder Ihre Kinder.
Die Folgen sind zahlreich. Die Lage in den Kliniken – ganz besonders den Kinderkliniken – ist wieder einmal dramatisch. Arztpraxen sind überlaufen. Viele Unternehmen leiden unter Personalengpässen – wie zum Beispiel in Hannover, wo Busfahrten ausfallen müssen. In vielen Schulen fällt zudem der Unterricht aus, auch Kitas müssen schließen. Welche Rechte Eltern in diesen Fällen haben, lesen Sie hier.
Wieso gibt es so viele Erkrankungen?
Wieso aber kommt es derzeit zu so vielen Erkrankungen? Hat unser Immunsystem etwa verlernt, mit Erregern umzugehen, und ist jetzt aus der Übung? Laura Beigel ist der Frage nach der „Immunschuld“ auf den Grund gegangen. „Die Corona-Schutzmaßnahmen sind tatsächlich nicht unschuldig, wenn es um die aktuellen Atemwegserkrankungen geht“, erklärt sie. Doch das bedeutet nicht, dass das Immunsystem während der Pandemie geschädigt wurde. „Das Immunsystem ist kein Muskel, der ständig beansprucht werden muss, um in Form zu bleiben – im Gegenteil“, erklärt eine Expertin.
Wie Sie jetzt gesund und sicher durch die Festtage kommen, erklären wir in unserer Rubrik „Alltagswissen“.
Bleiben Sie stark!
Ihre Anna Schughart
PS: „Die Pandemie und wir“ macht Weihnachtspause. Wir melden uns im nächsten Jahr wieder – dann in einem neuen Gewand und mit neuem Namen. Denn wie Sie auch in diesem Newsletter lesen: Das Coronavirus wird uns auch noch 2023 begleiten – aber nicht mehr so viel Raum in unserem Leben einnehmen wie in den vergangenen drei Jahren. Seien Sie gespannt!
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Die Pandemie und wir
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Was wichtig war
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In Schleswig-Holstein soll die Maskenpflicht im ÖPNV zum Jahresende auslaufen.
© Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Masken, Isolation, Tests – in vielen Bundesländern gelten inzwischen wieder sehr unterschiedliche Corona-Maßnahmen. So haben Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Nahverkehr aufgehoben, in einigen Ländern gilt zudem keine Isolationspflicht mehr bei Covid-19-Erkrankungen. Auch Schleswig-Holstein will ab Januar auf die Maskenpflicht im ÖPNV verzichten.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung sieht das sehr kritisch. „Dass wir grundsätzlich begrüßen würden, wenn es einigermaßen bundeseinheitliche Regelungen gäbe, liegt auf der Hand. Denn es ist schwer vermittelbar, dass wir bei einem Wechsel von einem Bundesland ins andere unterschiedliche Regeln haben“, sagte der Gremiumsvorsitzende Heyo Kroemer.
Alltagswissen
Schniefend unter dem Tannenbaum? Wenn zu den Feiertagen die ganze Familie zusammenkommt, plagt den ein oder anderen ganz sicher ein Infekt. Das ist vor allem ein Problem für Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen ein geschwächtes Immunsystem haben und deshalb schwere Krankheitsverläufe befürchten müssen.
Schon vor dem Zusammenkommen kann man aber einiges tun. „Sinnvoll kann dann eine Mini-Quarantäne von wenigen Tagen sein, ein Reduzieren der Kontakte“, sagte Julian Schulze zur Wiesch vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Zum Beispiel kann man für die letzten Arbeitstage vor den Ferien ins Homeoffice wechseln. Und: „Wenn man mit vulnerablen Familienmitgliedern feiern möchte, macht es natürlich Sinn, zum Beispiel während der Anreise in der Bahn, weiterhin Maske zu tragen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist eine einfache und wirksame Maßnahme“, sagte der Infektiologe. Weitere Tipps finden Sie hier.
Gut gesagt
Dies ist keine Pandemie mehr.
Tedros Adhanom Ghebreyesus,
WHO-Chef, hofft, diesen Satz im nächsten Jahr sagen zu können
Was kommt
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Menschen in Peking stehen vor einer Apotheke Schlange, um Medikamente gegen Covid-Symptome zu kaufen.
© Quelle: Getty Images
Das Ende der Null-Covid-Politik hat China ins Chaos gestürzt. Zahlreiche Menschen infizieren sich mit dem Coronavirus, Krankenhäuser sind überlastet, Geschäfte müssen wegen krankem Personal geschlossen bleiben. Doch auch für den Rest der Welt könnte das Folgen haben. Denn die hohe Zahl an Corona-Infektionen erhöht das Risiko, dass sich der Erreger weiter verändert, mutiert.
Noch bestehen Reisebeschränkungen nach und aus China. „Das könnte sich derzeit noch günstig auswirken, wenn sich Mutationen entwickeln“, sagte Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. „Aber es besteht aus meiner Sicht schon eine gewisse Gefahr, dass erneut eine pandemische Ausbreitung zum Problem wird, sofern sich Mutationen durchsetzen sollten.“
Gesundes Zusatzwissen
Ein Wundermittel gegen Demenz gibt es noch nicht. Medikamente sind nur begrenzt wirksam und haben oft unangenehme Nebenwirkungen. Der Verlauf der Krankheit und das Befinden der Betroffenen lassen sich aber oft positiv beeinflussen – egal, ob bei der Unterbringung im Heim oder zu Hause bei der Betreuung durch Angehörige, berichtet Irene Habich.
So deutet beispielsweise vieles darauf hin, dass kognitive Trainings die geistige Leistungsfähigkeit und das Sprachvermögen von Menschen mit leichter und mittelschwerer Alzheimer-Demenz zumindest vorübergehend verbessern können. Eine finnische Studie zeigte: Zumindest kurzzeitig scheint die Kombination von Bewegung, gesunder Ernährung und kognitivem Training dem Ausbruch einer demenziellen Erkrankung vorzubeugen.
Was das Leben leichter macht
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Gönne ich mir das jetzt wirklich? Oder ist Sparen die bessere Option?
© Quelle: contrastwerkstatt - stock.adobe.
Egal ob Gas, Strom, Benzin oder Lebensmittel, alles ist teurer geworden. Viele Menschen sorgen sich. Denn die Aussicht, Verluste zu erleiden und sich in Verzicht üben zu müssen, kann beängstigend sein. Der israelisch-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman hat untersucht, wie Verluste unsere Entscheidungen beeinflussen, erklärt Nadine Zeller: Die meisten Menschen bewerten finanzielle Verluste stärker negativ, als dass sie sich über gleich hohe Gewinne freuen. Finanzielle Verluste stressen die meisten Menschen auch körperlich.
Eine der Voraussetzungen, um an der richtigen Stelle verzichten zu können, ist es daher, die eigenen Impulse unterdrücken zu können und Bedürfnisse gegebenenfalls aufzuschieben. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine andere Perspektive auf finanzielle Verluste einzunehmen. Denn unsere Gefühle werden von unseren Gedanken oder Einstellungen gegenüber einer Situation beeinflusst.
Was sonst noch wichtig ist
Was ist der beste Umgang mit einem soziopathischen Menschen? Ihm vollkommen aus dem Weg zu gehen, rät die US-Psychologin Martha Stout. Manchmal aber ist genau das nicht möglich – weil es sich um den Chef, die Ex-Frau oder das eigene Kind handelt. Echtes Mitgefühl, echte Freundschaft und echte Liebe seien bei Psychopathen ausgeschlossen. Die richtige Reaktion darauf zu finden sei für einen fühlenden Menschen daher extrem schwer, erklärt Stout. Mit die größte Bedeutung hat es dann, dem soziopathischen Menschen nicht die gewünschten Gefühle zu liefern, sich Zorn, Angst, Verwirrung nicht anmerken zu lassen.
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