Stiko in der Pandemie: Nachholbedarf in der Krisenkommunikation

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will die Corona-Impfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will die Corona-Impfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) soll klare Empfehlungen liefern, derzeit sorgt sie für Verwirrung. Am Donnerstag hatte das Gremium die Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen und Kontakt zur Risikopatienten empfohlen. Gesunde Kinder dagegen, so steht es im Beschlussentwurf des Gremiums, können geimpft werden, „sofern ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern“ besteht.

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„Entscheidet selbst“ – ist die Botschaft, die viele Eltern da herauslesen dürften, unabhängig von der Begründung der Stiko. Doch genau diese Entscheidung fällt oft schwer. Eltern wollen, sie brauchen eine wissenschaftlich begründete Handlungsempfehlung. Verlässlich, sachlich und zeitnah. Daran aber ist die Stiko in den vergangenen Monaten immer wieder gescheitert.

Nachholbedarf bei der Krisenkommunikation

Nachholbedarf in Sachen Krisenkommunikation gab es in der Pandemie an vielen Stellen. Doch vor allem das Ansehen der Stiko hat in den vergangenen Wochen mächtig gelitten. Das Gremium trägt daran eine Mitschuld. Es mag nicht dem ursprünglichen Selbstverständnis der Stiko entsprechen, allgemeine Informationen für die breite Bevölkerung bereitzustellen. Doch nichts anderes tut ihr Chef Thomas Mertens, wenn er etwa in einem Podcast darüber spricht, ob er nun seine eigenen Kinder gegen Covid impfen lassen würde. Welche Auswirkung solche Auftritte haben, sollte Mertens nach zwei Jahren Pandemie wirklich bewusst sein.

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Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Stiko muss endlich an die Erfordernisse einer globalen Pandemie angepasst werden. Das ehrenamtlich besetzte Gremium muss schnell und im Sinne der Pandemiebekämpfung zügig handeln. Es ist gut, dass die Stiko weiterhin unabhängig agiert und kritisch das Gesamtwohl der Bevölkerung im Blick hat. Dass dies teilweise so lange dauert, wäre dagegen vermeidbar. Es ist daher begrüßenswert, dass der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Stiko besser ausstatten will, etwa mit mehr Personal. Denn ein Ende der Pandemie ist derzeit ist nicht in Sicht – und klarer wissenschaftlicher Rat so nötig wie nie.

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