Ist moderater Alkoholkonsum gesund? Studie widerlegt Mythos

Ist ein bisschen Alkohol gesund? Wohl eher nicht, sagt eine neue Studie.

Ist ein bisschen Alkohol gesund? Wohl eher nicht, sagt eine neue Studie.

Hannover. Vorstellungen über die Wirkung von Alkohol gibt es zahlreiche – das Spektrum ihrer Ergebnisse reicht von gesundheitsschädigend bis -fördernd. So gilt das Feierabendbier als entspannend, der Schnaps nach dem Essen als verdauungsfördernd und das Gläschen Rotwein sogar als empfehlenswert, weil es vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen soll.

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Doch eine aktuelle britische Studie der Anglia Ruskin University und des University College London mit mehr als 300.000 Teilnehmenden liefert nun ernüchternde Ergebnisse: Schon in geringer Dosis erhöhen alkoholische Getränke das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden im Fachjournal „Clinical Nutrition“.

Mythos vom moderaten Alkoholkonsum

Der angebliche Vorteil mäßigen Alkoholkonsums gehöre zu den größten Mythen „seitdem uns gesagt wurde, Rauchen sei gut für uns“, sagt der Physiologe Rudolph Schutte in einer Pressemitteilung. Die Annahme, geringer bis moderater Alkoholkonsum könne bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Vorteil sein, beruhe auf einer häufigen Verzerrung in entsprechenden Studien.

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Die Forschenden kritisieren, dass in vielen Studien Menschen, die wenig oder moderat trinken, mit Menschen, die gar nichts trinken, verglichen werden. Allerdings würden Abstinenzler häufig aus gesundheitlichen Gründen auf Alkohol verzichten – etwa weil sie eine akute Krankheit haben. Einfach gesagt: Die Gruppe der Menschen ist dadurch generell „kränker“ als die Gruppe der Menschen, die wenig bis moderat trinken. Darüber wie gut oder schlecht Alkohol ist, sagt dieser Vergleich dann aber nichts mehr aus. Auch in den Daten der Studie aus Großbritannien zeigte sich, dass Abstinenzler im Schnitt älter und weniger körperlich aktiv waren, sowie einen höheren BMI und einen höheren Blutdruck hatten. Das aber seien alles Faktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Aus diesem Grund verglichen die Forschenden Menschen, die sehr wenig tranken mit solchen, die mehr tranken.

Moderates Trinken hat auch schon Auswirkungen auf die Gesundheit

Das Ergebnis: „Vor allem Bier-, Apfelwein- und Spirituosentrinker hatten sogar bei einem Konsum von weniger als 14 Einheiten pro Woche ein erhöhtes Risiko, durch ein kardiovaskuläres Ereignis mit Beteiligung des Herzens oder der Blutgefäße im Krankenhaus zu landen“, erklärt Schutte.

14 Einheiten ist das empfohlene Limit in Großbritannien. In Deutschland empfiehlt die Hauptstelle für Suchtfragen, dass

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  • an mindestens zwei Tagen pro Woche kein Alkohol getrunken werden sollte.
  • Frauen nicht mehr als 12 Gramm Alkohol pro Tag trinken sollten, also nicht mehr als ein kleines Glas Wein (0,125 Liter). Das entspricht über eine Woche verteilt bei zwei alkoholfreien Tagen 60 Gramm.
  • Männer nicht mehr als 24 Gramm Alkohol pro Tag trinken sollten, also zwei kleine Gläser Bier (0,6 Liter). Das entspricht über eine Woche verteilt bei zwei alkoholfreien Tagen 120 Gramm.

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