Der Zeitpunkt, zu dem Kinder zu Erwachsenen heranreifen, rückt seit Jahrzehnten immer weiter nach vorn – aus biologischer und aus psychosozialer Sicht. Woran das liegt und was Eltern in dieser Zeit leisten müssen.
Wenn der Nachwuchs schon im Grundschulalter anfängt, alles infrage zu stellen, mit schwankenden Stimmungen kämpft oder erste körperliche Veränderungen zeigt, stellen sich manche Eltern die Frage: Waren wir selbst auch schon so früh dran? Tatsächlich kommen Kinder immer früher in die Pubertät: „Gerade für Mädchen ist das eindeutig belegbar“, sagt Felix Reschke, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Endokrinologie. Startpunkt ist ihm zufolge bei Mädchen das Brustknospen-, bei Jungen das Hodenwachstum. Gesteuert wird beides von den Hirnregionen Hypothalamus und Hypophyse, die Hormone an Hoden oder Eierstöcke senden. Erst später folgen die erste Menstruation oder der Stimmbruch. Die Behaarung an den Genitalien und in den Achselhöhlen wird überwiegend von anderen Hormonen gesteuert und weist daher nicht unbedingt darauf hin, dass die Pubertät einsetzt. „Schaut man auf die letzten Jahrzehnte zurück, verschiebt sich der Beginn der weiblichen Pubertät um etwa drei Monate pro zehn Jahre nach vorn“, sagt Reschke. Bei Jungen, vermutet er, ist die Entwicklung weniger ausgeprägt. „Aber auch hier gibt es Hinweise, dass sich der Pubertätsbeginn nach vorn verlagert.“
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