Serie „Traumautos für alle“

Fahrspaßig, praktisch, sehr gut: der Puma 1.0 Ecoboost Hybrid ST-Line X im Check

Optisch inspiriert vom Porsche Cayenne: der Ford Puma.

Optisch inspiriert vom Porsche Cayenne: der Ford Puma.

Das Auto als bloßer Gebrauchsgegenstand? Nein! Für viele ist ein Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel für den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf. Autos haben schon immer auch Sehnsüchte geweckt. Schließlich spricht man ja auch vom „Traumauto“. Damit allerdings sind meist Luxusgefährte à la Porsche, Ferrari, Jaguar und so weiter gemeint, die für die meisten finanziell unerreichbar bleiben. Tatsächlich können aber auch mit einem deutlich bescheideneren Budget, um die 35.000 Euro, automobile Begehrlichkeiten erfüllt werden. Wie etwa mit dem Ford Puma.

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Man muss sich den Puma 1.0 Ecoboost Hybrid ST-Line X, Fords Kompakt-SUV, wahrlich nicht schönreden. Es ist durchaus eine weit verbreitete Meinung, dass die Designer bei Ford genau hingeschaut haben bei der Konkurrenz. Und so kommt der Puma optisch ein wenig daher wie der kleine Bruder vom großen Porsche Cayenne – und der kann sich sehen lassen. Immerhin ist der Cayenne, Porsches SUV mit Rennstrecken-Genen, für viele wahrlich ein automobiler Wunschtraum.

In der getesteten Ausführung mit 155 PS kommt das Kompakt-SUV daher wie ein Füllhorn mit sämtlichen optionalen Zusatzausstattungsfeatures. So gibt es für 32.100 Euro nicht nur 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine digitale Instrumententafel, LED-Abblendlicht und LED-Tagfahrlicht, sondern auch Sportsitze vorn mit manueller Lendenwirbelstütze, einen Regensensor, eine induktive Ladestation fürs Handy, eine Klimaanlage mit automatischer Temperaturkontrolle und ein Soundsystem von Bang & Olufsen mit zehn Lautsprechern. Außerdem gehören ein Pre-Collision-Assist inklusive Auffahrwarnsystem, ein Müdigkeitswarner, ein Park-Pilot-System hinten und ein Verkehrsschild-Erkennungssystem zur Vollausstattung. In der Basisversion mit 125 PS und etwas abgespeckter Ausstattung ist der Puma bereits ab 27.400 Euro erhältlich.

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Alles dran, alles drin

Das Testfahrzeug kommt zusätzlich mit dem Winterpaket (550 Euro) mit unter anderem beheizbarer Frontscheibe und beheizbarem Lenkrad (550 Euro) und dem Fahrerassistenzpaket (1250 Euro) daher. Das beinhaltet einen aktiven Parkassistenten mit Ein- und Ausparkfunktion, Rückfahrkamera mit Split-View-Technologie, einen Toter-Winkel-Assistenten mit Cross Traffic Alert inklusive Notbremsfunktion beim Rückwärts-Ausparken und Anhängererkennung, eine intelligente Geschwindigkeitsregelanlage, ein Verkehrsschild-Erkennungssystem und einen Ausweichassistenten mit Distanzanzeige und Distanzwarner. Selbst das aber ist noch nicht alles.

Denn darüber hinaus ist der Test-Puma ausgestattet mit LED-Scheinwerfen (750 Euro) und einer elektrischen Heckklappe (530 Euro). Die rote Lackierung, von Ford Fantastic Red Metallic getauft, wird mit 950 Euro berechnet, steht dem Puma aber nicht so gut wie etwa Blazer Blue, ein dunkles Blau, das nichts kostet. Insgesamt fallen also mit Fantastic Red Metallic 36.130 Euro an, während es mit Blazer Blue 35.180 Euro sind, sodass der Puma dann in unserem vorgegebenen Budget liegen würde.

Was aber hat der Puma denn nun wirklich zu bieten außer gutes Aussehen und eine prächtige Ausstattung? Eine ganze Menge, lautet die Antwort. Zunächst einmal kann er ziemlich viel wegstecken. Das Ladevolumen beträgt rund 450 Liter, bei umgelegten Rücksitzen über 1200 Liter. Und dann spendiert der Ford Puma noch etwas, was Konkurrenten wie VW T-Roc oder Renault Captur nicht zu bieten haben. Bei der „Megabox“ handelt es sich um eine Art Wanne, die sich unter dem hochklappbaren Ladeboden versteckt. Rund 80 Liter fasst die Box, und Liter darf man hier durchaus wörtlich nehmen. Denn die Wanne ist problemlos auswaschbar, da sich im Boden ein mit einem Stöpsel verschlossener Ablauf befindet.

Zusätzlicher Stauraum im Kofferraum: Die 80-Liter-Wanne lässt sich sogar auswaschen.

Zusätzlicher Stauraum im Kofferraum: Die 80-Liter-Wanne lässt sich sogar auswaschen.

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Ob Palme, Golfbag oder 80 Liter schwappendes Bier – der Puma steckt alles weg

Nun wird kaum jemand zum Beispiel mit 80 Litern frei schwappendem Bier durch die Gegend fahren, mit zwei Golfbags aber vielleicht doch. Und die lassen sich laut Ford stehend und damit aufgeräumt mitnehmen. Ebenso könnte man aber auch eine Zimmerpalme pflanzenschonend transportieren – oder einfach nasse Sportklamotten. Wie auch immer, der Puma erweist sich damit als Sports Utility Vehicle, das nicht nur qua Namen ein Auto auch für den Freizeitspaß oder die große Reise sein will, sondern dieses Versprechen mit cleveren Ideen hält.

Apropos große Reise und lange Fahrt: Die Besatzung sitzt im Puma auch dann noch gut, wenn sie 1,90 Meter groß ist. Einzige Einschränkung: der Seitenhalt des etwas vollmundig als Sportsitze deklarierten Gestühls dürfte etwas besser, die Rückenlehne für Sportler mit XXL-Kreuz etwas breiter sein. Auf der klapp- und teilbaren Rückbank kommen Personen bis 1,80 Meter zurecht – vorausgesetzt, dass die vorne Sitzenden nicht allzu viel größer sind. Ansonsten wird der ohnehin nicht opulente Knieraum ebenso knapp, wie die durch die coupéhafte Dachlinie eingeschränkte Kopffreiheit. In diesem Zusammenhang sollte man zum besseren Verständnis des Puma darauf hinweisen, dass das SUV auf dem mittlerweile nicht mehr produzierten Ford-Kleinwagenklassiker Fiesta basiert. Dass die Ingenieure daraus mit ein paar Zentimetern mehr hier und dort ein vollwertiges SUV gemacht haben, ist aller Ehren wert.

Dynamische Heckansicht.

Dynamische Heckansicht.

Fahren des Fahrens wegen

Was im Übrigen auch für die Ergonomie gilt. Fahrerin oder Fahrer finden sich sofort zurecht, weil auch Ford dem vernünftigen Rückwärtstrend folgt, zum Beispiel die Klimatisierung wieder auf Tasten zurückzuverlegen, und die totale Abhängigkeit vom Touchscreen lindert, der hier allerdings besser anspricht als bei manch teurerem Auto.

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Das Lenkrad liegt ebenso gut in der Hand, wie die exakte Schaltung (eine Siebengangautomatik ist gegen Aufpreis verfügbar). Die Verarbeitung ist gut, die Materialien sind ordentlich. Lediglich dort, wo der Blick nur selten hinfällt, etwa im Kofferraum oder dem unteren Teil der Türverkleidungen ist arg billiger Kunststoff zu entdecken – was bekanntlich rasch zu unschönen Kratzern führt, wenn man zum Beispiel beim Einstellen des Sitzes versehentlich mit der Armbanduhr über den Kunststoff schrappt.

Einmal in Fahrt aber sind derlei Kinkerlitzchen rasch vergessen. Wie seine technische Basis, der Fiesta, ist auch der Puma ein Auto, das dazu verleitet, einfach nur des Fahrens wegen zu fahren. Ford, bekannt dafür, Fahrwerke bauen zu können, die den Fahrspaß vorne anstellen, hatte auch bei einem Auto, das naturgemäß etwas höher baut, offensichtlich kein Problem damit, ihm die Fahreigenschaften eines Coupés angedeihen zu lassen. Der Puma liegt stabil auf der Straße, lenkt direkt und bremst gut. Verblüffend ist immer wieder, wie agil der kleine, gerade einmal 1000 ccm ausweisende Dreizylindermotor von Ford zu Werke geht.

Ein Blick ins Puma-Cockpit.

Ein Blick ins Puma-Cockpit.

Kann knurren wie ein Großer

Die getestete 155-PS-Version treibt den Puma bis auf 205 km/h voran, und das gefühlt deutlich schneller als die tatsächlichen 9,0 Sekunden von null auf 100 km/h. Zu verdanken hat das Motörchen das dem noch kleineren E-Motor, der unterstützend eingreift und das klassische Turboloch gar nicht erst aufkommen lässt. Dass der kleine Benziner zudem knurren kann wie ein großer, mag vielleicht nicht der Nachbarschaft gefallen, Fahrende aber dürften diese akustische Zurschaustellung von Sportlichkeit wohl sogar goutieren. Entsprechende Zurückhaltung des Gasfußes vorausgesetzt, lässt sich der Puma mit deutlich unter fünf Litern bewegen (etwa sieben Liter sind es bei zügigerer Fahrweise).

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Tipp zum Schluss

Wer bereit ist, auf die eine oder andere Kommodausstattung, wie die elektrische Heckklappe, zu verzichten, der bekommt für 35.900 Euro bereits den fahrwerks- und motortechnisch nochmals deutlich geschärften Puma ST mit 1,5-l-Motor und 200 PS. Der hat obendrein nicht nur echte Sportsitze von Recaro, sondern durchaus auch das Zeug zur Benchmark in dieser Klasse, ganz so, wie es seine technische Basis, der Fiesta, über viele Jahre in der Klasse der kleinen Hot Hatches war.

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