Neues City-SUV im Test

DS 3 E‑Tense: Erstes Modell mit M3-Elektromotor bringt deutlich bessere Fahrleistung

Äußerlich ist die Modellüberarbeitung unter anderem an einer neu gestalteten Front mit geändertem Kühlergrill zu erkennen.

Äußerlich ist die Modellüberarbeitung unter anderem an einer neu gestalteten Front mit geändertem Kühlergrill zu erkennen.

Es passiert nicht oft, dass man an der Ladesäule von Fahrerinnen oder Fahrern anderer Elektroautos darauf angesprochen wird, was für ein Modell da gerade am Kabel hängt. Ein Grund mag das außergewöhnliche Design des Autos sein. Es ist ein schickes City-SUV in knackigen Proportionen und mit einer markanten „Haifischflosse“ an seiner Flanke. Nicht viel aufgeklärter aber sind die Fragenden, hören sie jetzt den Namen DS 3 E-Tense. Fast immer kommt es dann zurück: „Wer oder was bitte schön ist DS? Denn die wenigsten kennen die Marke (siehe Infokasten).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Den DS 3 gibt es seit Mai 2019, seit Februar 2020 auch mit elektrischem Antrieb (E-Tense). Für freudige Gesichter in der Vertriebsabteilung von DS sorgte die Nachricht, dass fast zwei Drittel der DS-3-Käufer den E-Tense gewählt hatten, weit mehr als erwartet. Jetzt erhielt das kleinste Modell der französischen Marke sein erstes Facelift – und verliert Im Zuge dessen seinen bisherigen Zusatznamen Crossback.

Wer ist DS Automobiles?

Gegründet wurde DS im Jahr 2015 und war zuvor eine Submarke von Citroën. Die Buchstaben DS haben ihren Ursprung In den 50er-Jahren. Damals brachte Citroën eine revolutionäre Limousine mit der Modellbezeichnung DS 19 auf den Markt, die „Göttin“. Nach der Fusion von PSA und FCA 2021 gehört DS heute zum Stellantis-Konzern und hier zum sogenannten Premium-Cluster (darunter fallen auch Alfa Romeo und Lancia). Die Franzosen wollen die Kundinnen und Kunden durch Avantgarde, Design, Raffinesse, edle Materialien und handwerkliche wie technische Besonderheiten locken. Bislang gelang dies ganz gut, auch wenn die absoluten Verkaufszahlen noch nicht hoch sind. Voriges Jahr entschieden sich in Deutschland knapp 4000 Käufer für einen DS, immerhin 91 Prozent mehr als 2021. Ab 2025 will DS keine reinen Verbrenner mehr anbieten. Vertreten ist die Marke in 40 Ländern.

Stilelement von DS ist die Raute

Äußerlich ist die Modellüberarbeitung an einer neu gestalteten Front mit geändertem Kühlergrill, den neuen LED-Scheinwerfern (gegen Aufpreis sogar mit Matrix-Technik) und Tagfahrlichtern in Form von senkrechten Strichen zu erkennen. Innen gibt es ein neues Lenkrad mit sinnvoller platzierten Bedientasten. Das Armaturenbrett inklusive des großen Touchscreens entspricht der Vorgängerversion. Apple Carplay und Android Auto funktionieren jetzt auch ohne Kabel. Nach wie vor setzt DS die streng geometrische Raute als typisches Stilelement der Marke ein. Das mag nicht jedem gefallen, weil es bisweilen auch ergonomisch nicht von Vorteil ist. Unverständlich: die ungünstig platzierten Fensterheber in der Mittelkonsole. Sie gehören in die Türen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Komfort liegt über Klassenniveau

DS hat sich die Disziplin „Wohlbefinden der Insassen“ zur Maxime gemacht. Die Materialien fühlen sich hochwertig an, die Verarbeitungsqualität liegt über Klassenniveau. Auf den Vordersitzen ist das Raumgefühl ausgezeichnet, im Fond geht es etwas beengter zu, zumindest subjektiv, was hauptsächlich an der hohen Fensterlinie und der direkt neben dem Kopf befindlichen C-Säule liegt.

Hinter den Passagierinnen und Passagieren bleibt Platz für 350 Liter Gepäck. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt (es entsteht dabei leider eine Stufe), passen bis zu 1050 Liter in den Kofferraum. Eine elektrische Heckklappe gibt es nicht. Sie wäre aber sinnvoll, denn es fehlt der Griff zum Öffnen. Man muss, um den Taster für die Entriegelung zu finden, in den Stoßfänger oberhalb des Kennzeichens fassen, um dann die Heckklappe an ihrem Blechrand hochzuziehen. Die Finger bleiben dabei nicht immer sauber.

DS sieht sich als Luxusmarke mit französischem Chic.

DS sieht sich als Luxusmarke mit französischem Chic.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Neuer Elektromotor leistet statt zuvor 100 nun 115 kW

Mit dem Facelift spendiert DS seinem City-SUV mehr Leistung. Der DS 3 E-Tense ist das erste Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern, das den neu entwickelten M3-Elektromotor erhält, wie er später auch für Modelle von Peugeot, Opel, Citroën und Jeep vorgesehen ist. Die E-Maschine leistet mit 115 kW jetzt 15 kW mehr als zuvor. Das Drehmoment blieb mit 260 Newtonmetern gleich. Die höhere Leistung ist zu spüren. Das Auto fühlt sich insgesamt souveräner an. Musste man zuvor auf den Modus Sport schalten, um die vollen 100 kW nutzen zu können, kann man den DS3 E-Tense jetzt im Normalmodus lassen, um ausreichend Leistung abrufen zu können.

Einen angenehmen Eindruck hinterlässt auch das Fahrwerk. Die Abstimmung ist weich, die Federung lässt die typischen Fahrbahnunebenheiten gar nicht erst zu den Insassinnen und Insassen durch. In Verbindung mit dem ruhigen Elektroantrieb und dem sehr niedrigem Innengeräusch wirkt der DS3 E-Tense eine ganze Fahrzeugklasse größer, als er mit seinen 4,12 Metern eigentlich ist.

Bei der Batterie gelang es den Entwicklern, die Kapazität von 50 auf 54 kWh zu erhöhen, wobei 51 kWh nutzbar sind. Damit wächst die Reichweite. Versprochen werden 404 Kilometer nach der WLTP-Norm. Bisher waren es 340 Kilometer. Steuert man unterwegs eine DC-Schnellladesäule (HPC = High Performance Charging) an, können maximal 100 KW Ladeleistung in die Batterie fließen, heißt: Innerhalb von einer halben Stunde sind 80 Prozent der Kapazität wieder aufgefüllt.

Im B-Modus ohne Bremspedal durch die Stadt

Auf unseren Testfahrten in und rund um Hamburg verbrauchte der kleine Franzose zwischen 16 und 18 kWh pro 100 Kilometer. Für die Größe und das Gewicht des Autos ist dies ein guter Wert. Dennoch: Mehr als 300 Kilometer am Stück sind nicht drin. Erst recht nicht bei kälteren Temperaturen. Hier sollte großzügig gut ein Drittel der Reichweite abgezogen werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Zum sparsamen Fahren gehört auch die Rekuperation, also die Stromgewinnung, wenn der Wagen verzögert oder gebremst wird. Für die Stadt empfiehlt sich da der B-Modus, die E-Maschine rekuperiert dann am stärksten. Es ist sogar möglich, das Auto bei vorausschauender Fahrweise praktisch ohne Betätigung des Bremspedals durch den Feierabendverkehr zu steuern (One-Pedal-Driving). Auf Landstraßen und Autobahnen dagegen ist es sinnvoller, im D-Modus (Normalmodus) zu fahren (schaltet sich bei jedem Wiederstart automatisch ein). Simuliert wird hier das Verzögerungsverhalten eines Verbrennungsmotors.

DS sieht sich als Luxusmarke mit französischem Chic. Das lässt man sich entsprechend bezahlen. Einen DS3 E-Tense gibt es – wohlbemerkt bei üppiger Ausstattung – nicht unter 40.540 Euro. In der von uns gefahrenen höchsten Version „Opera“ kostet der edle Franzose sogar fast 52.000 Euro.

Technische Daten DS3 E-Tense

Motor 1 Elektro

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Antrieb Front

Leistung 115 kW / 156 PS

0-100 km/h: 9,1 s

Max. Drehmoment 260 Nm

Spitze 150 km/h

Verbrauch 15,3 kWh/100 km

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Batteriekapazität 54 kWh

Ladeleistungen 11 kW AC, 100 kW DC

Reichweite 404 km

Kofferraum 350 bis 1.050 Liter

Länge/Breite/Höhe 4118/1791/1534 mm

Leergewicht 1550 kg

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Basispreis: 40.540 Euro

Testwagen: 51.590 Euro



Mehr aus E-Mobility

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken