In Niedersachsen sind 2020 geringfügig mehr Menschen gestorben als gewöhnlich in einem Jahr. Wegen Corona, sagen die Experten – aber es ist noch etwas komplizierter.
Hannover. Vielleicht kann man sagen, dass eine zentrale Frage im Umgang mit dem Coronavirus bis heute, ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie, nicht wirklich beantwortet ist: Wie tödlich ist das Virus? Corona-Warner haben harte Maßnahmen immer mit Angst vor hohen Sterbezahlen begründet. Die, die die Maßnahmen skeptisch sehen, haben die Sterblichkeitsrate dagegen oft mit der gewöhnlichen Grippe verglichen und damit die Sinnhaftigkeit von Lockdown und Maskenpflicht in Zweifel gezogen. Was sagen nun die Zahlen in Niedersachsen aus, fast ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise?
Erkundigt man sich bei der Feuerbestattungsgesellschaft Hannover und Niedersachsen, fällt die Auskunft eher gelassen aus: „Corona hat nichts messbar verändert“, sagt ein Sprecher. 2014 habe die Gesellschaft 7000 Einäscherungen verzeichnet, 2018 waren es 6637. Und im Corona-Jahr 2020? Ungefähr auf gleichem Niveau, heißt es: Insgesamt 6523.