Bunte Fliesen, goldene Kugeln und eine Botschaft: Der Hundertwasserbahnhof in Uelzen steht für Kultur und Umweltbewusstsein und lockt jedes Jahr Tausende von Touristen an. In diesem Jahr wird er 20 Jahre alt.
Uelzen. Es ist manchmal eher spürbar, als dass man es sieht: Die Leute, die aus den Zügen aussteigen und Richtung Stadt gehen, wirken eine Spur freundlicher als die Menschen auf anderen Bahnhöfen. Die Fernreisenden, die auf Anschlüsse warten, laufen herum, machen Fotos und freuen sich. Ein Fahrgast steht mit suchendem Blick in dem Fußgängertunnel, der die Gleise des Bahnhofs verbindet, und Petra Kleiber fragt sofort, ob sie helfen kann.
Petra Kleiber, blaue Uniform, rote Mütze, war gerade auf dem Weg von Gleis 102 zum Infoschalter, ihrem Arbeitsplatz. Aber sie hält immer die Augen offen, ob sie irgendwo gebraucht wird. Seit 1997 arbeitet sie beim Serviceteam im Uelzener Bahnhof, sie hat die Umbauphase von 1999 an mitgemacht, sie weiß um die Skepsis, die seinerzeit allerorten herrschte, auch bei ihr: Was kommt wohl dabei heraus, wenn ein Künstler wie Friedensreich Hundertwasser einen Bahnhof umgestaltet? Nun, das kommt dabei heraus: Lächelnde Fahrgäste, Kinder mit strahlenden Augen. Und mehr als 80 Prozent Kundenzufriedenheit (deutlich über Durchschnitt), wie Michael Klose, DB-Arbeitsgebietsleiter für die 117 Bahnhöfe von Hannoversch Münden bis Bienenbüttel, referiert. Zudem: Ein Team, das sich mit seinem Bahnhof identifiziert. „Hier lebt die Eisenbahnerfamilie“, sagt Klose.