Wegen Corona: Buchungs-Flaute in Wolfsburger Reisebüros

Januar und Februar sind eigentlich die Monate, in denen Kunden die Reisebüros stürmen. Weil Frühbucherpreise locken. Die gibt es jetzt auch, doch die Wolfsburger sind sehr, sehr vorsichtig. Viele warten noch ab. Wegen Corona. „Dabei bieten fast alle Veranstalter kostenlose Stornierungen bis zu 14 Tage vor Reiseantritt an“, unterstreicht Erika Fichtner, Inhaberin des gleichnamigen Reisebüros in Nordsteimke. Das sei ein großes Entgegenkommen. „Aber die Leute sind trotzdem nicht motiviert zu buchen“, bedauert die Geschäftsfrau. Kunden haben Angst, dass die Reise wegen Corona nicht stattfinden kann: Zu groß sei die Angst, dass die Reise wegen der weltweiten Pandemie nicht stattfinden kann – und der Kunde anschließend dem Geld hinterherlaufen muss. Dass Reisen abgesagt werden, hat Erika Fichtner im vergangenen Jahr leider öfter erlebt: „Es kamen nicht genug Leute zusammen.“ In einem Fall musste sie dreimal umbuchen – und am Ende konnte die Reise trotzdem nicht stattfinden. So etwas will niemand. Auch die Quarantäneregelung, wenn jemand in eine Risikogebiet fährt, schrecke ab. Mittlerweile gelten sämtliche Ziele gelten als Corona-Risikogebiet. Erika Fichtner blickt trotzdem positiv in die Zukunft: „Die Leute konnten fast ein Jahr lang nicht verreisen, da besteht eine ganz große Sehnsucht.“ Reisen mache das Leben schön, ist sie überzeugt. Und viele Wolfsburger wollen es sich schön machen, gerade weil die vergangenen Monate voller Einschränkungen waren. Trotz Corona und Lockdown sind die Reisebüros für die Kunden da: Erika Fichtner rechnet nicht damit, dass es die meisten in die Ferne zieht, sondern eher in Europa bleiben und dort die Sonne genießen wollen. Deutschland sieht sie nicht so weit vorn: „Da war es im letzten Sommer sehr voll.“ Vielen war es zu voll. Trotz Corona und geschlossenem Reisebüro hält die Geschäftsfrau den Kontakt zu ihren Stammkunden. Per Email oder Telefon. „Viele sagen, ich soll durchhalten.“ Das will sie tun. Kontakt halten auch andere Wolfsburger Reisebüros zu ihren Kunden: Bei Alltours in Vorsfelde hängt ein Zettel mit den Kontaktdaten zum Servicecenter. Traditionell brummt es Anfang des Jahres in den briOtours-Reisebüros: BriOtours in Fallersleben ist montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr telefonisch zu erreichen. Trotzdem – auch Geschäftsführerin Sabine Brinkmann spürt die Reisezurückhaltung bei ihren Kunden. Traditionell brummt es Anfang des Jahres in ihren briOtours-Reisebüros. Doch diesmal ist es anders. „Die Kunden sind vorsichtig.“ Und verunsichert. Das gilt nicht nur für Flugreisen, sondern auch für Busfahrten. BriOtours hat viele davon im Programm und startet mit Bustouren eigentlich immer im März. „Wegen Corona beginnen wir damit vier Wochen später“, sagt Sabine Brinkmann. Damit die Kunden mehr Sicherheit bekommen. Dass die Wolfsburger weiterhin verreisen möchten, daran zweifelt die Reisebüro-Inhaberin nicht: „Sie möchten raus.“ Um ihnen dafür ein Auswahl zu zeigen, will briOtours auf der Homepage eine Buch-Suchmaschine installieren. Sabine Brinkmanns große Hoffnung sind die Corona-Impfungen. Lesen Sie auch Wolfsburger Reisebüros sind durch Corona-Pandemie weiter in der Krise Wolfsburger Umfrage: Was halten Sie vom Lockdown im Einzelhandel? Lockdown: Wolfsburger Einzelhändler fürchten um ihre Existenz Von Sylvia Telge