Gleich am ersten Flughafen zog der Zoll Meyer und sein Gepäck aus dem Verkehr. „Sie gehen eben auf Nummer sicher“, so Meyer. „Aber es war alles angemeldet und genehmigt – das hätte man einfacher gestalten können.“ Vielleicht hatte das außergewöhnliche Gepäck die Beamten neugierig gemacht – Macheten und Schreckschusswaffen nimmt nicht jeder Urlauber mit in die Karibik. Folge: der ganze Flieger musste eine Stunde warten.
Auf Martinique angekommen, die zweite Hürde: Die Fluggesellschaft streikte. Für die Vorsfelder ging es also erstmal zwei Nächte ins Hotel. „Ein sehr nobles Stück“, muss Meyer zugeben, „direkt am Strand mit karibischem Flair.“ 160 bis 210 Euro pro Person habe die Fluggesellschaft springen lassen, meint Meyer.
Der unerwartete Luxus hätte den Reisefrust mindern können – doch die Pannenserie ging weiter: Am Flughafen Cayenne mussten die Reisenden wieder in den Sicherheitsbereich des Zolls. Als sie endlich gehen durften, waren alle Taxis weg. „Ein Mann von der Security hat schließlich ein Taxi organisiert“, so Meyer. „Das musste dann gleich zwei Mal fahren.“ Die Nacht verbrachten die Kampfsportfans auf der Terrasse einer Bar: „Je zwei Leute hielten Wache“, berichtet Expeditionsleiter Meyer. Um 5.30 Uhr am nächsten Morgen – also am Donnerstag – ging es weiter: mit dem Taxi ins 250 Kilometer entfernte St. Laurent: „Wir haben jetzt einen engen Zeitplan und jagen an der Küste entlang, um das Boot noch zu bekommen.“
Mit dem geht es dann, endlich, in den Urwald – und in die richtigen Abenteuer. Aber die dürften ja im Vergleich harmlos ausfallen.
Von Frederike Müller