So haben die Wolfsburger Störche Schnee und Kälte überstanden

Das ist eine gute Nachricht: Die beiden Störche, die bereits Anfang Februar in Velstove und Warmenau eingetroffen sind, haben den heftigen Wintereinbruch gut überstanden. Als der große Schnee kam, waren sie zwar nicht auf ihren Nestern zu sehen. Als das Tauwetter einsetzte, tauchte Meister Adebar aber wieder auf. Ebenso wie der Vorsfelder Storch, der es sich am Wochenende in seinem Nest auf dem Stoppelhaarhaus gemütlich machte. Darüber freut sich nicht nur Ortsbürgermeisterin Angelika Jahns: „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ob die Störche den Kälteeinbruch und den vielen Schnee überstanden haben.“ Haben sie. Der Schnee sei nicht das große Problem für Störche, erklärt der Storchenbeauftragte Georg Fiedler. „Auf der Deponie in Weyhausen finden sie ausreichend Nahrung.“ Bei dem starken Schneegestöber verzogen sich die Störche vom Nest: Schlimmer wäre Eisregen für die Tiere gewesen. Dann können sie nicht fliegen und müssen auf den Wiesen bleiben. Dann wären sie leichte Beute für den Fuchs, so Fiedler. Das war Gott sei Dank nicht so. Beide Tiere sind wohlauf. Bei dem Schneegestöber verzogen sich die Störche. Blieben nicht im Nest, sondern verkrümelten sich und brachten sich in Sicherheit. Als das Tauwetter einsetzte, kamen sie wieder. Der Storch in Warmenau macht sich noch etwas rar, der Velstover Storch hingegen ist wieder auf seinem Nest nahe des Feuerwehrhauses zu sehen. Er stakst herum, Anstalten das Nest für seine Partnerin herzurichten, macht er nicht. Schwierig zu sagen, wann die Storchendamen ihren Partnern folgen: Die Storchendame folgt ihrem Partner immer später. Das ist so üblich. Wann sie kommt, darüber will Georg Fiedler nicht spekulieren: „Bei der gegenwärtigen Wetterlage möchte ich keine Prognose wagen.“ Mal ist es für die Jahreszeit ungewöhnlich warm, dann kommen klirrende Temperaturen mit eisigem Frost und viel Schnee. Das mache Vorhersagen und damit das Verhalten der Tiere schwer. Der Velstover Storch in Bildern: Vielleicht dauert es nur noch einige Tage, bis die Storchenfrau einfliegt, vielleicht dauert es einige Wochen. So viel steht für den Storchenexperten aber fest: „Sie kommt nicht aus Afrika“, davon ist er überzeugt. Sondern eher aus dem näher gelegenen Spanien. Wegen des Klimawandels fliegen viele Störche gar nicht mehr nach Afrika ins Winterquartier, sondern bleiben in Europa, weil die Temperaturen dort mild sind. So sparen sie sich die weite Reise. Diesen Trend beobachten Experten schon seit einigen Jahren. Wo die Störche aus Velstove und Warmenau überwintern, kann der Experte nicht sagen: Wo die Störche aus Velstove und Warmenau überwintern, kann Fiedler leider nicht exakt nachverfolgen. „Sie sind nicht beringt“, bedauert er. Egal, die Velstover und Warmenauer freuen sich, dass die Störche kommen und ihnen seit Jahren die Treue halten. „Wir sind dankbar, dass wir dieses Stück Natur erleben dürfen“, unterstreicht Angelika Jahns. Natürlich hoffen die Bewohner in beiden Wolfsburger Ortsteilen, dass es wieder Nachwuchs gibt. Lesen Sie auch Freude in Velstove: Der Storch ist wieder da! Warmenauer Storch ist wieder da Schnee-Chaos in Wolfsburg hält an: Keine Busse, aber nur wenige Unfälle Auf noch etwas hoffen die Wolfsburger: Dass auch die anderen Störche bald ihre Nester beziehen. Von Sylvia Telge