Ein Ast durchbohrte die Außenwand des in Modulbauweise errichten Gebäudes und schlug nur knapp neben dem Bett eines zweijährigen Kindes im Erdgeschoss ein. Verletzt wurde niemand. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde rückten an.
Das Unglück überraschte eine Familie im Schlaf
Der urplötzlich umstürzende kolossale Baum hat die sechsköpfige Familie im Schlaf überrascht. In der darüber liegenden Wohnung im ersten Obergeschoss hielt sich zum Zeitpunkt des Unglücks laut Nicole Gruhs, Fachverantwortliche für Migration und Integration bei Network als Betreiber der Unterkunft, nur eine Person auf, die Wohnung im zweiten Stock steht derzeit leer. „Das Lagebild war zunächst unklar“, erklärte Einsatzleiter Christian Ebner von der Berufsfeuerwehr. Diese rückte mit 18 Kräften mit dem Rüstzug an. Unterstützung gab es vom Löschzug der Feuerwehr Vorsfelde mit 18 Freiwilligen.
Als klar war, dass sich niemand in den betroffenen Wohnungen mehr aufhielt, begannen Spezialisten der Feuerwehr mit dem Zersägen des Baumes. „Dieser steht unter Spannung, das ist auch für die Einsatzkräfte nicht ungefährlich“, erläuterte Christian Ebner. Die Vorsfelder Kräfte sperrten die Einsatzstelle ab und zerteilten das Pappelholz anschließend weiter. Auch Wolfsburgs Sozialdezernentin Monika Müller machte sich am Montag morgen vor Ort ein Bild von der Lage. „Ich bin froh, dass es glimpflich abgegangen ist“, sagte sie.
Erdgeschoss-Wohnung ist nicht mehr bewohnbar
Laut Stadtsprecher Ralf Schmidt ist die Erdgeschoss-Wohnung nicht mehr bewohnbar. Es seien jedoch alle Bewohner des betroffenen Eingangsbereiches vorsorglich umgezogen. Nötige Arbeiten, um das Gebäude wieder notdürftig instandzusetzen, hätten bereits begonnen. „Weitere in der Nähe des Gebäudes stehende Bäume werden jetzt kurzfristig überprüft“, kündigte Schmidt mit Blick auf deren Standsicherheit an.
Derzeit leben 130 Menschen in der Flüchtlingsunterkunft Am Drömlingstadion, die für 300 Personen ausgelegt ist.
Von Jörn Graue