Naturschutz Wolfsburg fordert Konsequenz an Salamanderschranke Waldhof

Genug ist genug, finden Umweltschützer in Wolfsburg. Sie sind empört über den erneuten Klau der Salamanderschranke zwischen Barnstorf und Waldhof. Der Bund für Umweltschutz (BUND) und der Naturschutzbund (Nabu) fordern Konsequenzen und sprechen gerade untereinander sowie mit der Stadtverwaltung ab, wie das konkrete Vorgehen aussehen soll. „Das ist mehr als ein Dumme-Jungen-Streich!“, betont Michael Kühn, Naturschutzbeauftragter der Stadt und Vorsitzender des Nabu in Wolfsburg. Er hatte sich als Vermittler während der Diskussion um die geplante neue Schranke, die automatisch gesteuert werden soll, für Transponder in der Landwirtschaft eingesetzt. Mit ihnen könnten neben den Rettungsdiensten und der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft (WVG) auch Bauern oder Forstarbeiter die neue Schranke, die sich bei bestimmten Wetterbedingungen automatisch schließt, bei Bedarf im Notfall öffnen. Andere Umweltschützer plädierten dafür, die Strecke lieber gleich komplett für alle zu sperren und selbst öffentliche Busse immer umzuleiten. Hinweise aus der Bevölkerung: Es dauerte lange, ehe es überhaupt eine Einigung auf einen Kompromiss gab. „Der Diebstahl konterkariert das Ganze“, klagt Michael Kühn. Zudem gehe es jetzt um Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz. „Wir gehen davon aus, dass es immer die gleichen Täter sind“, sagt Kühn mit Blick auf frühere Schranken-Diebstähle. Damit es keine „Neverending Story“ werde, müsse die Polizei ermitteln. Kühn hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Lesen Sie auch Wolfsburg: Protest von Umweltschützern gegen Gewerbegebiet am Autobahnkreuz Wolfsburger Rat beschließt Mobilitätsstrategie "Grüner Faden" Ein Leben ohne den SV Barnstorf? Das ging für Kapitän Piepers nur ein halbes Jahr - Sportbuzzer.de Laut Umweltschützern weisen die Spuren bis jetzt darauf hin, dass es sich beim Schranken-Klau nicht um eine spontane Wut-Tat, sondern um eine vorbereitete Aktion gehandelt hat. Die Metallschranke war schwer und mit einem sogenannten Niedersachsenschloss befestigt. „Um das zu knacken, braucht man Spezialwerkzeug – oder einen Schlüssel“, sagt Salamander-Experte Eike Bovensmann vom BUND. So ein Schlüssel hänge zum Beispiel für den Fall eines Einsatzes in allen Feuerwehrhäusern und dort könne man ihn somit relativ leicht „ausleihen“. Bovensmann hofft, dass die Schranke möglichst schnell ersetzt werden kann. Für reguläre Salamander-Wanderungen ist es zwar noch zu kalt, aber viele der Tiere würden gerade in den Wintermonaten durch Waldarbeiten wie den Transport von Holzpoldern aus ihren Verstecken gescheucht und seien deshalb trotzdem unterwegs, erklärt der Fachmann. Von Andrea Müller-Kudelka