Nach Brandstiftung und Krankheit: Klaus Mukelka feiert Weihnachten

Eigentlich hatte Klaus Mukelka ein rabenschwarzes Jahr 2020. Ein Brandstifter tötete sieben seiner Schweine und zerstörte seine Weihnachtsbaumplantage samt Schuppen und Geräten. Anschließend hatte er schwere gesundheitliche Probleme. Trotzdem lächelt er. Denn: „Ich habe auch sehr viel Positives erfahren in diesem Jahr.“ Auch Schweine und Tannen hat er inzwischen wieder. Und feiert ein besinnliches Weihnachtsfest. Rückblick: Im Frühjahr dieses Jahres verbreitete ein Brandstifter Angst und Schrecken in Hehlingen und Nordsteimke. Im April zündete er die land- und forstwirtschaftliche Fläche vom Klaus Mukelka am Hehlinger Ortsrand an. Sieben seltene Bentheimer Schweine kamen in den Flammen ums Leben, das Feuer vernichtete seine Nordmanntannen-Schonung. „Alles, was ich mir seit über 20 Jahren mit Freude aufgebaut habe, war auf einmal weg.“ Klaus Mukelka ist für die viele Hilfe „sehr dankbar“: Eine Woche später die nächste Hiobsbotschaft: Der 55-Jährige musste eine Meniskus-OP über sich ergehen lassen. „Dabei wollte ich das Gelände aufräumen...“ Musste er nicht: Freunde reparierten seinen Unterstand, viele andere Helfer räumten den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb auf. „Für diese Hilfe bin ich sehr dankbar“, betont Mukelka. Und beschloss: „Ich mache weiter.“ Lesen Sie auch Nach Brandstiftung in Hehlingen: Klaus Mukelka will nicht aufgeben Wieder Brandstiftung in Wolfsburg: Scheune in Hehlingen brennt komplett ab Er kaufte neue Bentheimer Schweine. Seine Schottischen Highland-Rinder konnten damals zum Glück vor dem Feuer in ihren Auslauf fliehen. Er schaffte sich auch Hühner und Enten an. Nicht nur zu seiner eigenen Freude: „Immer wieder kommen Spaziergänger vorbei und fragen, ob sie die Tiere aus der Nähe betrachten dürfen. Vor allem Kinder und Familien sind begeistert.“ Bentheimer Schweine und schottische Highland-Rinder sind sein Leben: Dann der nächste Schock für Klaus Mukelka: „Bei mir wurde Lungenkrebs diagnostiziert.“ Später stellte sich zum Glück heraus: Es war eine Fehldiagnose. Aber die Zeit dazwischen war eine weitere Belastung. Auch eine Fußmuskel-Fraktur lähmte seinen Bewegungsdrang in diesem schwierigen Jahr. Hinzu kommt eine chronische Bronchitis: „Deswegen muss ich ja raus an die frische Luft – das tut der Lunge gut.“ Dank der vielen Helfer konnte er seinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb wieder aufbauen, sich wieder um Bentheimer Schweine, Highland-Rinder und Tannen kümmern, an die frische Luft gehen – „das ist mein Leben“. Er ist auch dankbar dafür, dass er wieder Weihnachtsbäume verkaufen darf – „meinen ersten Weihnachtsbaum habe ich mit 14 Jahren gepflanzt.“ Einen besonders schönen Baum bringe er einer bedürftigen Familie vorbei: „Das Kind wünscht sich einen Weihnachtsbaum, die Familie kann sich aber keinen Baum leisten. Ich schenke ihnen einen zu Weihnachten.“ Klaus Mukelka feiert ruhig und dankbar Weihnachten: Und er selbst? Er ist dankbar, dass er trotz allem ein schönes Weihnachtsfest feiern darf. Von Carsten Bischof