Kreisel oder Ampel? Stadt Wolfsburg will Kreuzung K46 Hubertusstraße beobachten

An der bislang unfallträchtigen Kreuzung von K 46 und Hubertusstraße hat sich die Lage entspannt. Machen die bereits getroffenen Maßnahmen Kreisel oder Ampel überflüssig? Wie groß ist der Effekt gesunkener Verkehrszahlen durch Corona-Einschränkungen und Homeoffice? Um diese Fragen zu klären, will die Verwaltung die Situation erst einmal beobachten, hieß es auf eine Anfrage von Jens Tönskötter (PUG) in der Ratssitzung am Mittwoch. Verwaltung begründet Schwärzung von Brief der Unfallkommission mit Datenschutz: Während sich die Ortsräte Nordstadt, Kästorf/Sandkamp und Brackstedt/Velstove/Warmenau seit Jahren für eine Kreisellösung mit Bypass aussprechen, drängte die Verwaltung zuletzt auf den Bau einer Ampel. Eine wichtige Rolle spielte dabei ein Schreiben der Landesunfallkommission. Warum der Brief erst unter Verschluss gehalten und dann geschwärzt worden sei und warum sich die überarbeitete Ratsvorlage verzögere, wollte Tönskötter wissen. Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide begründete die Schwärzung mit dem Datenschutz. Die Unfallkommission als Verfasser und die Polizei Wolfsburg als Empfänger hätten die Veröffentlichung freigeben müssen. Und die erste Beratung der überarbeiteten Verwaltungsvorlage habe gezeigt, „dass es noch den Bedarf einer weiteren rechtlichen Prüfung gibt“. Der bisherige Unfallschwerpunkt ist in diesem Jahr unauffällig: Zur kurzfristigen Entschärfung sei die Rechtsabbiegespur verkürzt, Hinweisschilder aufgestellt und das Tempolimit reduziert worden. „Diese Sofortmaßnahmen zeigen Wirkung“, so Hirschheide. Die Verwaltung werde nach Abschluss aller Prüfungen erneut einen Vorschlag vorstellen. „Bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Situation aktuell keine dringlichen Aktivitäten nötig macht?“, hakte Tönskötter nach. Hirschheide verwies auf die gesunkenen Verkehrszahlen durch Corona – es könnten derzeit keine belastbaren Aussagen getroffen werden. „Der Kreuzungspunkt ist bis auf einen Unfall im Sommer derzeit nicht auffällig, sodass wir derzeit davon ausgehen, dass die Sofortmaßnahmen wirken.“ Langfristig müsse jedoch etwas passieren. Mohrs verspricht Ortsbürgermeistern „vernünftige Lösung“: Ob denn das zugesagte Gespräch zur Abstimmung mit den drei betroffenen Ortsbürgermeistern stattfinden werde, wollte Angelika Jahns (CDU) als Ortsbürgermeisterin von Brackstedt, Velstove und Warmenau wissen. Schließlich müsse auch die künftige Verkehrssituation durch die Entwicklung zweier Erlebnisparks in der Schönen Heide berücksichtigt werden. „Wir werden dieses Gespräch führen“, versprach Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD). Man wolle zunächst die Kreuzung noch ein, zwei Monate beobachten. Die Unfallsituation habe sich „sehr positiv“ verändert. „Wir werden in ein solches Gespräch gehen mit Überlegungen, wie das in eine vernünftige Lösung einfließen kann.“ Das dürfte im Sinne der CDU sein, die Anfang Dezember einen Ratsantrag auf eine fachliche Neubewertung des Unfallschwerpunkts gestellt hatte. „Was Herr Mohrs gesagt hat, ist im Grunde genau das, was wir wollen“, sagte Jahns nach der Sitzung. Von Christian Opel