Essen to go: Verpackungen verstopfen Abfallbehälter in Vorsfelder

Die Abfallbehälter in der Vorsfelder Innenstadt sind zu voll und müssen häufiger geleert werden, sagt die PUG-Ratsfrau Sandra Straube. Das Problem seien vor allem To-Go-Verpackungen, die während der Corona-Beschränkungen ihre Hochkonjunktur haben. Die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) kennt das Problem – sieht aber die Bürger selbst in der Pflicht. Das Problem teilt Vorsfelde aktuell mit vielen anderen Kommunen: „Wegen der Corona-Beschränkungen holen sich Leute Essen to go aus Restaurants oder Bäckereien “, sagt Sandra Straube. Das Essen wird an der frischen Luft oder im Auto verspeist, die Verpackungen landen im Abfallbehälter. „Die Mülleimer sind oft und schnell voll“, so Straube. „Kann man die nicht öfters leeren? Oder größere Behälter aufstellen?“ Das würde das Vorsfelder Müllproblem lösen. Das sieht Elke Wichmann, Sprecherin der Stadt Wolfsburg und der Stadt-Tochter WAS, anders. Denn: „Die für die Vorsfelder Innenstadt (...) festgelegte Reinigungsklasse definiert eine wöchentliche Reinigung – und somit auch eine Leerung der Abfallkörbe einmal pro Woche.“ Eine häufigere Leerung erfordere mehr Personal – die zusätzlichen Kosten müssten die Gebührenzahler tragen. Oder die Stadt beauftrage die WAS mit einer Sonderleerung – das müssten die Steuerzahler zahlen. Kunden müssen To-Go-Verpackungen in der heimischen gelben Tonne entsorgen: Wobei die Stadtsprecherin die Käufer in der Pflicht sieht: Wer To-Go-Verpackungen kaufe, müsse sie zuhause in der gelben Tonne entsorgen. „Es gibt kein Recht auf kostenlose Entsorgung über die öffentlichen Abfallbehälter, da diese nicht für die Entsorgung dieser Verpackungen eines Essen-To-Go-Produktes finanziert werden“, stellt Elke Wichmann klar. Sie sieht aber ein weitaus größeres Problem: Denn die Verpackungen würden ja nicht nur in den Abfallbehältern der Vorsfelder City, sondern auch auf Straßen, Wegen und Plätzen illegal entsorgt – wofür dann wieder der Gebührenzahler oder die Kommune (und damit der Steuerzahler) aufkommen müsse. Lesen Sie auch Müll und Pöbeleien: Anwohner in Vorsfelde fühlen sich durch Schüler belästigt Während Corona: Deshalb steigt die Müllentsorgung in Wolfsburg an Wilder Müll: WAZ-Interview mit WAS-Chef Herbert Engel Die Stadt sieht die Geschäftsinhaber in der Pflicht: Wer Essen-To-Go verkaufe, solle seine Kunden auch darauf hinweisen, dass die Verpackungen über gelben Sack oder gelbe Tonne zuhause entsorgt werden müssen. Jürgen Evenburg – er sitzt für die Piraten im Vorsfelder Ortsrat – schlägt eine ganz simple Regelung vor: „Den Verpackungsmüll einfach in dem Geschäft entsorgen, in dem man ihn gekauft hat.“ Dann brauche man weder größere Abfallbehälter noch häufigere Leerungen. Von Carsten Bischof