Corona: Stadtwerke liefern 50 Luftmessgeräte an Wolfsburger Schulen

Die Stadtwerke Wolfsburg haben jetzt Schulen in der VW-Stadt insgesamt 50 Luftmessgeräte zur Verfügung gestellt. Die zeigen an, wann in Corona-Zeiten der Klassenraum wieder mal gelüftet werden muss. Auch das Vorsfelder Schulzentrum hat solche CO2-Messer bekommen – und ist sehr zufrieden damit. Realschule und Gymnasium haben jetzt jeweils sechs dieser Messgeräte bekommen. Die wurden in verschiedenen Räumen platziert – dort messen sie ständig den CO2-Gehalt und alarmieren Lehrer und Schüler, wenn die Aerosol-Belastung so hoch ist, dass wieder gelüftet werden muss. „Das funktioniert sehr gut“, sagt Wolfgang Preuk, Leiter des Phoenix-Gymnasiums. Denn: Die CO2-Konzentration sei in der Praxis identisch mit der Aerosole-Konzentration. Was wichtig ist, denn: Das Corona-Virus wird über Aerosole in der Atemluft übertragen. Das bestätigt Petra Buerke, Sprecherin der Stadtwerke: „Viele Aerosole in der Luft bedeuten eine Ansteckungsgefahr mit dem Virus. CO2-Messgeräte können helfen, in geschlossenen Räumen das Übertragungsrisiko zu verringern.“ Deshalb stelle man den Schulen die Geräte für ein Jahr kostenlos zur Verfügung: „In der aktuellen Situation freuen wir uns über jede Möglichkeit, einem geregelten Schulalltag wieder etwas näher zu kommen“, freut sich Cordelia Zapel, Leiterin der Vorsfelder Realschule. „Der Einsatz der Messgeräte kann gerade im Winter bei kalter Witterung dabei helfen, durch die Rückmeldung der Luftqualität das Luftverhalten und damit die Luftqualität zu verbessern.“ Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Längerer Lockdown und schärfere Regeln: Das sind die Reaktionen aus Wolfsburg Diese Lockdown-Ideen haben Geschäftsleute in Vorsfelde und Fallersleben Corona in Wolfsburg: Die aktuelle Zahl der Infizierten Corona-News für ganz Niedersachsen: Land stellt Schulbesuch für Grundschüler frei – Kritik aus der Opposition So läuft die Ausgabe der FFP2-Masken an Senioren in Niedersachsen Dutzende Soldaten helfen in Altenheimen in Niedersachsen aus Wie hoch ist der Inzidenz-Wert in meiner Region? Alle Werte können zentral per Handy oder Tablet abgelesen werden: So funktioniert das System in der Praxis: Über ein Dashboard sind alle Werte zentral ablesbar – „wir können die Daten zentral mit dem Handy abrufen“, erklärt Wolfgang Preuk. Oft lasse man dies die Schüler tun: „Dann dürfen sie ihr Handy auch ganz offiziell mal in die Hand nehmen“, schmunzelt er. Und wird dann ernst, denn: Die gesammelten Daten machen deutlich, dass die Faustformel 20-5-20 – 20 Minuten Unterricht, fünf Minuten Durchzug, 20 Minuten Unterricht – eben nicht generell angewendet werden kann. Ganz konkret: „In den unteren Klassen funktioniert 20-5-20 gut“, sagt er. Aber ab Klasse neun werde es problematisch: „Dort messen wir oft die doppelte Menge an Aerosolen, obwohl weniger Schüler vor Ort sind.“ In Zahlen: Bei 860 oder 870 ppm (Parts per Million) Aerosol-Teilchen in der Luft werde es Zeit fürs Lüften – nach 20 Minuten würden ältere Jahrgänge nach dieser Zeit aber oft bei 1400 bis 1600 ppm liegen. „Ohne diese Messgeräte wüssten wir das nicht“, betont Preuk. „Deshalb bringen sie uns eine ganze Menge.“ Lesen Sie auch Corona: Forscher fordert Trennwände und Luftreiniger in den Schulen in Niedersachsen Schulzentrum Vorsfelde: Heizung bekommt die Räume nicht warm Ihm wäre am liebsten, jeder Raum wäre damit ausgestattet, aber: „Alleine unser Gymnasium hat 70 Räume, die von Schülern und Lehrern genutzt werden.“ Hinzu kämen Haupt-, Real- und Förderschule. Aber was passiert nach einem Jahr, wenn die Leihdauer vorbei ist: „Dann ist Corona längst weg“, scherzt Preuk. Stadtwerke-Sprecherin Petra Buerke sagt: „Wir schauen, ob die Schulen die Geräte dann noch benötigen, und entscheiden dann über die weitere Vorgehensweise.“ Von Carsten Bischof