Barnstorf/Nordsteimke: Ortsrat lässt sich über "Sonnenkamp" informieren

Mit 3000 Wohneinheiten auf 150 Hektar Fläche, mit millionenschweren Einrichtungen für Nahversorgung, Bildung, Soziales, Sport und Freizeit ist das Wolfsburger Neubaugebiet „Sonnenkamp“ im Raum Nordsteimke/Hehlingen eines der größten zusammenhängenden Bauprojekte in Norddeutschland. Völlig klar, dass nicht nur die heimischen Politiker sondern auch die Bevölkerung den Verlauf der Arbeiten mit großer Spannung verfolgen. In der öffentlichen Sitzung des Ortsrates Barnstorf-Nordsteimke waren Projektkoordinatorin Julia Hauser, Karsten Lenzen, zuständig für Belange des Natur- und Umweltschutzes, sowie Tilman Runge von den Wolfsburger Entwässerungsbetrieben (WEB) digital zugeschaltet. Es entstehen diverse Regenrückhaltebecken im „Sonnenkamp“: Runge berichtete dabei zum Auftakt über den bisherigen Verlauf der Erschließungsarbeiten. Er listete die Fülle von Einzelprojekten auf, die für den problemlosen Abfluss von Schmutz- und Regenwasser aus dem neuen Wohngebiet sorgen sollen. Unter anderem entstehen diverse Regenrückhaltebecken, die einerseits für eine dosierte Abführung von Oberflächenwasser nach ergiebigen Regenfällen sorgen sollen. Auf der anderen Seite haben die Jahre 2019 und 2020 allerdings auch erhebliche Dürreperioden mit sich gebracht. Für SPD-Fraktionssprecher Frank Poerschke war dies Anlass für eine Anregung: Eventuell könnten bauliche Einrichtungen geschaffen werden, die in Regenzeiten Wasser speichern, um dies in Trockenperioden nutzbringend einzusetzen. Vernässte Moorflächen, Feldlerchenreviere, Vogelinseln und Teiche: Unter dem Titel „CEF“ - Kurzbegriff für „Continous ecological functionality measures“ – sind eine Fülle von Maßnahmen gebündelt, die Eingriffe in den Bestand der Arten auflisten und den Verlust von Naturflächen für die Tier- und Pflanzenwelt im Sonnenkamp kompensieren sollen. Vor dem Ortsrat referierte Karsten Lenzen unter anderem über diverse Ausgleichsflächen, unter anderem vernässte Moorflächen, Feldlerchenreviere, Vogelinseln, Teiche für Amphibien sowie Nistmöglichkeiten beispielsweise für Fledermäuse. Unter anderem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist Projektkoordinatorin Julia Hauser. Sie kündigte an, dass eine Informationsstelle für interessierte Einwohner eingerichtet werden soll. Geöffnet wird diese zunächst einmal im Monat, später bei Bedarf jeweils am ersten und dritten Dienstag im Monat. Über weitere Details wie Zeiten und Anmeldungen soll die Bürger demnächst noch umfassend informiert werden. So beispielsweise über Möglichkeiten, Vorschläge und Anregungen zur Gestaltung des Baugebietes einzubringen. Lesen Sie auch Nordsteimke/ Hehlingen: Im Baugebiet Sonnenkamp entstehen Abwasserleitungen Steimker Gärten in Wolfsburg: 950 Bewohner leben in dem Neubaugebiet Neuland sucht Mieter für Gewerbefläche im Baugebiet Kleekamp Fallersleben Relativ kurz wurde ein weiteres Neubauprojekt im Ortsrat erörtert: So plant ein Investor im Windmühlenberg II (Nordsteimke) den Bau von sechs Häusern gehobenen Standards. Bemerkenswert ist die geplante Größe der Grundstücke von rund 2000 bis 3000 Quadratmetern. Grundsätzlich gab es im Ortsrat keine Bedenken zum Vorhaben des Wolfsburger Investors. Man wolle aber dafür sorgen, dass sich die Bauformen der Häuser in die wunderschöne Umgebung des Windmühlenbergs einfügen und die zukünftigen Besitzer sich nicht durch hohe Mauern oder undurchdringliche Hecken von der Umgebung abschotten. Von Burkhard Heuer