Alte Betonfabrik: Anwohner beschweren sich über laute Autos und Musik

Erst Monstertrucks, jetzt ein Zirkus: Anwohner der Sandkrugstraße stöhnen über Lärmbelästigung auf dem gegenüber liegenden Gelände der früheren Betonfabrik. Auch der Ortsrat Neuhaus/Reislingen und die Stadt Wolfsburg beschäftigen sich mit dem Beschwerden. Sagen aber auch: Beschwerden gab es nur wegen der Monstertrucks, nicht wegen des Zirkus’. Hintergrund: In der warmen Jahreszeit hatte die „Monster-Truck- und Stuntshow Francelli“ ihre Fahrzeuge auf dem Gelände der alten Betonfabrik an der Sandkrugkreuzung stehen. Und nervten einige Anwohner gewaltig: „Wir Anwohner werden durch stetige Lärmbelästigung zu jeder Tages- und Abendzeit, auch an Sonn- und Feiertagen, kirre gemacht“, sagt ein Anlieger der WAZ. „Selbst bei geschlossenen Fenstern ist dieser Lärm unüberhörbar.“ Anwohner genervt von Stuntautos und „Rummelplatzmusik“: Konkret seien Fahrzeuge ohne Schalldämpfer übers Gelände gefahren – die Fahrer hätten Stunts geübt. Jetzt sei der Zirkus Busch da und nerve mit „lauter Rummelplatzmusik“ und Fahrzeugwäsche am Sonntagnachmittag. Die Stadt habe sich die Situation vor Ort angesehen, hätten aber nichts unternommen. Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Friedrichs bestätigt die Ausführungen des Anwohners zum Teil: „Ja, es gab mehrere Beschwerden wegen der Monstertrucks.“ Wegen des Zirkus’ sei er auch angeschrieben worden. „Deshalb wollen wir von der Verwaltung klären lassen, ob das alles rechtens ist auf dem Gelände der früheren Betonfabrik.“ Auch die Wolfsburger Stadtverwaltung bestätigt den Eingang von Beschwerden: „Im Sommer gingen mehrere Beschwerden bezüglich der Lärmentwicklung bei der Verwaltung ein“, sagt Sprecherin Elke Wichmann. Die Stadt sei daraufhin tätig geworden. Stadt hat keine Beschwerden über den Zirkus bekommen: Aber: „Aktuell liegen hier keine Beschwerden mit Bezug auf die Zirkusfamilie vor“, betont sie. Der Nutzung als Zirkus-Winterquartier steht laut Stadt auf einem Privatgelände – und hierbei handele es sich um ein Privatgelände – „nichts entgegen“. Aber: „Sofern begründete Umstände vorliegen, die ein behördliches Tätigwerden rechtfertigen, erfolgt dieses.“ Mandy Schubert vom betroffenen Zirkus Busch sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt: „Wir sind erst seit einigen Monaten hier. Bei uns hat sich noch keiner beschwert.“ Man lege Wert auf eine gute Nachbarschaft und habe sogar schon Futterspenden für die Zirkustiere bekommen. „Sogar Polizisten haben hier spät abends angehalten, um uns Spenden zu bringen.“ Aber man lasse weder Rummelplatzmusik laufen, noch wasche man sonntags Fahrzeuge. Wenn es Probleme gebe, könnten Betroffene jederzeit persönlich zum Gespräch vorbeikommen. Von Carsten Bischof