Wegen Corona: Riesen-Ansturm auf Grippe-Impfung bei VW

Die Grippe-Saison führt jedes Jahr zu erhöhten Krankenständen. In diesem Jahr trifft sie jedoch zu allem Übel auch noch auf die Corona-Pandemie. Volkswagen wird deswegen nicht müde, die Mitarbeiter dazu aufzurufen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Das zeigt Wirkung: Die Nachfrage nach Impfstoff ist riesig. „Der Ansturm auf die Grippeschutzimpfung ist so hoch wie noch nie zuvor, die Impfung wird sehr gut angenommen. Allein am Standort Wolfsburg wurde in einer Woche nahezu die Anzahl an Impfdosen verimpft wie sonst in drei Monaten“, berichtet eine VW-Sprecherin auf WAZ-Anfrage. Mit Normalität hat dies nichts mehr zu tun. Der Unterschied zur Zeit vor der Pandemie ist riesig. Denn: Die freiwillige und kostenlose Grippeschutzimpfung bietet Volkswagen in jedem Jahr an. Üblich waren in den letzten Jahren 3500 Impfungen im Stammwerk in der gesamten Zeit der Impf-Saison, die von Oktober bis Januar dauert. Jetzt, mit Corona, wurden an Spitzentagen in Wolfsburg allein 600 Beschäftigte gegen die Grippe geimpft. VW hat doppelt so viele Impf-Dosen bestellt: Der Run auf den Impfstoff trifft Volkswagen allerdings keineswegs unvorbereitet. Hatte das Unternehmen im Jahr 2019 noch 6550 Impfdosen für alle deutschen Standorte bestellt, waren es in diesem Jahr doppelt so viele. Noch ist deswegen genug Impfstoff vorhanden, zudem sei man darauf vorbereitet, bei Bedarf nach zu ordern, so die Sprecherin. Die hohe Impfquote ist besonders im Corona-Jahr explizit erwünscht. Noch mehr als sonst schon wirbt Volkswagen in diesem Jahr für die Grippeschutzimpfung. Dafür werden alle Kanäle bespielt. Es gibt sogar einen extra eingerichteten Startbildschirm auf den Computern, der auf die Möglichkeit der Impfung hinweist. Dazu melden sich auch Personalvorstand Gunnar Kilian und der Chef des Gesundheitswesens, Dr. Lars Nachbar, immer wieder persönlich zu Wort und appellieren an die Mitarbeiter, sich impfen zu lassen. Impfung nur ein Baustein der Corona-Schutzmaßnahmen: Die Grippeschutzimpfung ist aber natürlich nur ein Baustein der umfassenden Schutzmaßnahmen, die VW in Zeiten der Pandemie eingeleitet hat. Der 100-Punkte-Plan, den das Unternehmen und der Betriebsrat zum Wiederanlauf nach dem Lockdown implementiert haben, bleibt weiter vollumfänglich in Kraft. Durch die Absage von größeren Veranstaltungen, einer Beschränkung von Dienstreisen auf das absolute Minimum sowie die Verlängerung der Home-Office-Regelung bis vorerst Ende des Jahres soll die Ansteckungsgefahr minimiert werden. Mit den hauseigenen Testkapazitäten hat man zudem ein Instrument, um Infektionsketten frühzeitig unterbrechen zu können. Bisher ist Volkswagen das gut geglückt. Die Zahl der Corona-Fälle in den deutschen Werken ist weiter ziemlich gering, die Infektionsquote bei VW liegt deutlich unter der außerhalb des Unternehmens. Doch bis endlich auch ein Impfstoff für das Corona-Virus vorliegt wird VW Wachsamkeit und Disziplin weiter hochhalten. Lesen Sie auch Grippe und Corona: Viele Wolfsburger wollen sich impfen lassen Home-Office bis Jahresende: VW verschärft Corona-Schutzmaßnahmen Diese Corona-Regeln gelten jetzt in Wolfsburg Von Steffen Schmidt