VW stellt Dienstwagenflotte auf Elektroautos um

VW-Konzernchef Herbert Diess hat es mit seiner Urlaubsfahrt mit dem ID.3 vorgemacht, jetzt soll das übrige Management bei Volkswagen nachziehen: Der Autobauer beginnt bereits ab September mit der weitgehenden Umrüstung seiner Dienstwagenflotte auf Elektro-Modelle und Plug-In-Hybride. Mit der Elektrifizierung löst VW ein Versprechen ein, denn die Konzernspitze hatte diesen Schritt im Zuge der E-Offensive bereits angekündigt. Jetzt, wo Volkswagen die Elektromobilität auf die Straße bringt, stehen auch die entsprechenden Modelle zur Verfügung. „Die Mobilität der Zukunft ist elektrisch – und Volkswagen fährt voraus“, heißt es in einem Schreiben an alle Dienstwagenberechtigten, in dem die Veränderungen erklärt werden. Auswahl reicht vom ID.3 über den e-tron bis zu Hybrid-Modellen: Für die Adressaten des Schreibens fallen damit ab nächsten Monat einige Wahlmöglichkeiten bezüglich des Dienstwagens weg. Vom 1. September an werden die Dienstwagenberechtigten, also die Angestellten ab einer Vergütung von Tarif plus, ihre neuen Geschäftsfahrzeuge aus einem vorkonfigurierten Pool von 5000 Verbrennerfahrzeugen und 4000 elektrifizierten Modellen bestellen können. „Individuelle Konfigurationen sind ab diesem Zeitpunkt übergangsweise nicht möglich“, informiert VW in dem Schreiben. Als Elektroautos stehen der ID.3 sowie die Hybrid-Modelle des Passat, des Passat Variant, des Golf und des Touareg sowie der Audi e-Tron zur Verfügung. Volkswagen begründet diesen Schritt mit der gesellschaftlichen Verantwortung. Das Unternehmen bekenne sich zu den Pariser Klimazielen. „Als einer der größten Automobilkonzerne der Welt gestaltet Volkswagen nicht nur die Mobilität von morgen mit, sondern trägt auch eine große Verantwortung im Hier und Jetzt: Unser Konzern allein verursacht im Pkw-Bereich ein Prozent der globalen CO2-Emissionen. Damit stehen wir alle gemeinsam nicht nur im Fokus der Öffentlichkeit, sondern auch in der Pflicht“, heißt es in der internen Mitteilung. Aber auch die strengen von der EU festgelegten CO2-Flottenziele spielen eine Rolle. Diese wurden auf 95 Gramm festgelegt. Wird die Marke überschritten, drohen empfindliche Strafzahlungen schon nach diesem Jahr. „Insgesamt eine echte Herausforderung für einen Volumenplayer wie Volkswagen“, gesteht der Autobauer. Auch die Elektrifizierung der Dienstwagenflotte könnte demnach einen erheblichen Teil zum Erreichen der Flottenziele beitragen. Ladestation für Zuhause gibt es dazu: Deswegen besitzt das Schreiben auch deutlichen Appell-Charakter. „Werden auch Sie zum Volkswagen-Botschafter für Elektromobilität. Helfen Sie mit, Volkswagen langfristig zu einem CO2-neutralen Unternehmen zu machen“, ist dort zu genauso zu lesen wie der Aufruf: „Engagement und Teamgeist sind nun gefragt – nutzen Sie deshalb die Chance: Fahren Sie elektrisch und machen Sie so Volkswagen klimaneutraler!“ Verstärkt wird der Appell noch dadurch, dass das Schreiben von Marken-Chef Ralf Brandstätter, Personalvorstand Gunnar Kilian sowie Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann und E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich unterschrieben ist. Für das Laden der neuen Dienstwagenflotte hat VW ebenfalls schon eine Lösung parat. Da die Kapazitäten an und in den Werken nicht ausreichen werden, können die Dienstwagenberechtigten sich die Wall-Box „ID. Charger Pro“ mit separatem Stromzähler bestellen. Die Kosten dafür trägt VW. Über den Charger kann das Heimladen dann, sofern es sich um dienstlich gefahrene Kilometer handelt, abgerechnet werden. Lesen Sie auch Nach Urlaub mit ID.3: VW-Chef Herbert Diess von neuem Modell begeistert Augenschmaus in der Autostadt: Autohaus-Azubis präsentieren Showcar Volkswagen: VW-Mitarbeiter lassen im Container auf Corona testen Von Steffen Schmidt