VW-Kraftwerk Wolfsburg: Bauunternehmen für Gaspipeline stehen fest

Volkswagen treibt die Dekarbonisierungsstrategie weiter voran. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Umstellung der Kraftwerke im Werk Wolfsburg von Steinkohle auf Gas. Jetzt steht fest, wer die erforderliche Pipeline bauen wird. Das verantwortliche Unternehmen Gasunie vergibt den Auftrag zum Bau der Gasleitung nach Wolfsburg an eine internationale Arbeitsgemeinschaft (ARGE), die sich im Rahmen einer europäischen Ausschreibung erfolgreich durchsetzen konnte. Diese besteht aus den Unternehmen PPS Pipeline Systems GmbH, Quakenbrück, Friedrich Vorwerk KG, Tostedt, und HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H, Perg (Österreich). Alle drei Unternehmen verfügen über ein hohes Maß an langjähriger Expertise bei der Errichtung von Energienetzen. Damit ist eine wichtige Entscheidung für die Realisierung des für Niedersachsen derzeit wichtigsten Neubauprojektes im Bereich Gasinfrastruktur gefallen. Pipeline wird 33 Kilometer lang: Der Auftrag umfasst den Neubau einer rund 33 Kilometer langen Gastransportleitung zwischen der Station Walle (Stadt Braunschweig) und dem Volkswagen-Werksgelände in Wolfsburg. Die Leitung ist für einen maximalen Betriebsdruck von 84 bar ausgelegt und hat einen Nenndurchmesser von 400 Millimetern. Dazu kommen Neubau oder Erweiterung von zahlreichen Absperrstationen entlang der Trasse. Das Volumen beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung mit der ARGE würdigte Jens Schumann, Geschäftsführer der Gasunie Deutschland, die Rolle des Konsortiums für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts: „Nur mit einem hohen Maß an Professionalität, Umwelt- und Sicherheitsbewusstsein lassen sich die notwendigen Schritte in Richtung einer sicheren und CO2-armen Energieversorgung gehen. Wir freuen uns, mit den Unternehmen der ARGE einen erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben. Gemeinsam wollen wir die Voraussetzung dafür schaffen, dass der VW-Konzern seine beiden Steinkohle-Kraftwerke am Standort Wolfsburg kurzfristig auf den CO2-ärmeren Energieträger Erdgas umstellen und damit das Klima entlasten kann.“ Kann der Bau schon im Oktober beginnen? Für die ARGE betonte deren technischer Geschäftsführer Ansgar Kortbus: „Wir freuen uns, dass wir Gasunie mit unserem Angebot von unserer Leistungsstärke überzeugen konnten. Projekte werden immer nur erfolgreich gemeinsam mit allen Beteiligten umgesetzt. In den vergangenen Jahren haben wir in dieser partnerschaftlichen Konstellation bereits viele Projekte erfolgreich abgewickelt“. Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Planfeststellung, Gasunie erwartet für Oktober 2020 den Bescheid für das erste Teilstück durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld. Lesen Sie auch VW: Neue Türme fürs Kraftwerk Neue Gas-Pipeline ins VW-Werk: Bau soll im Oktober 2020 starten Volkswagen will mit ID.4 E-Mobilität aus der Nische holen Von Steffen Schmidt