VW-Kraftwerk: Baubeginn der Gaspipeline für Volkswagen steht kurz bevor

Jetzt geht es endlich los: In diesen Tagen startet das aktuell wichtigste Gasinfrastruktur-Projekt in Niedersachsen. Auf dem VW-Werksgelände in Wolfsburg beginnen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der Gas-Pipeline, die künftig das umgebaute VW-Kohlekraftwerk am Hafenbecken versorgen wird. Lesen Sie auch Volkswagen: Bau der Gas-Pipeline ins Wolfsburger VW-Werk beginnt im Januar Erster Test im Januar: Umbau des VW-Kraftwerks in Wolfsburg schreitet voran VW: Neue Türme fürs Kraftwerk Der im Dezember erteilte Genehmigungsbescheid gilt für den nördlichen Bereich der Leitungstrasse im Bereich des VW-Werksgeländes in Wolfsburg. Mit dem zweiten Genehmigungsbescheid, der im Februar erwartet wird, werden dann die notwendigen Vorarbeiten entlang der insgesamt über 30 Kilometer langen Pipelinetrasse, die zwischen der Station Walle und Wolfsburg verlaufen soll, aufgenommen. Weiterer Rohrlagerplatz entsteht in Fallersleben: Dazu gehört auch die Abstimmung eines umfassenden Konzeptes zur Nutzung von Straßen und Wegen. Überall dort, wo Gasunie während der Bauarbeiten das öffentliche Wegenetz in Anspruch nimmt, stimme man sich mit den zuständigen Gemeinden und Behörden ab, teilte das Unternehmen mit. Bevor diese Wege befahren werden, erfolgt eine gründliche Beweissicherung, die den aktuellen Zustand der Straßen beschreibt, damit eventuelle Schäden später zugeordnet werden können. „Sind Anlieger durch die Benutzung der Straßen berührt, wird Gasunie in geeigneter Weise auf diese zugehen und sie über Dauer und Umfang eventueller Einschränkungen informieren“, so ein Unternehmenssprecher. Um Platz für den Abtrag des Mutterbodens und das Auslegen sowie Verschweißen der Pipelinerohre zu schaffen, nimmt das Unternehmen in Kürze gezielt Gehölzeinschnitte im Verlauf der Trasse vor. Im Bereich des Braunschweiger Hafens wird ein – neben dem auf dem Werksgelände – weiterer zentraler Rohrlagerplatz eingerichtet, von dem aus die Leitungstrasse während der gesamten Bautätigkeiten mit Material versorgt wird. Nach aktueller Planung wird der Pipelinebau voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. Bau wird von zahlreichen Ausgleichsmaßnahmen begleitet: Der Eingriff in das Gehölz wird durch umfangreiche Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. So werden beispielsweise gefällte Bäume durch Neuanpflanzungen im Arbeitsstreifen der Pipeline, in der Nähe der Leitungstrasse und auf eigens dafür entwickelten Flächen ersetzt. Ein Schwerpunkt der Kompensation besteht auch in Maßnahmen zur Aufwertung des Waldes. Im Stadtgebiet Braunschweig werden Teile der gefällten Bäume für ein Renaturierungsprojekt der Schunter eingesetzt. Sie werden hier im Uferbereich ausgebracht, um die Entwicklung des Gewässers zu einem artenreichen Biotop zu unterstützen. Zudem hat sich Gasunie zu weiteren umfassenden Ersatzmaßnahmen verpflichtet, von denen ein Teil bereits im vergangenen Jahr ausgeführt wurde. So wurden etwa Sommer- und Winterquartiere für Fledermäuse eingerichtet. Ersatzquartiere wurden auch für die Waldohreule und den Wendehals zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit der Stadt Wolfsburg wurden außerdem Amphibiengewässer ausgebaut und neu angelegt. Von Steffen Schmidt