VW-Sprecher Eric Felber: „Es handelt sich um die größte Einzelmaßnahme im Umweltschutz, die der Konzern jemals getätigt hat.“
Ausstoß wird um 60 Prozent reduziert
„Wir leisten hier einen signifikanten Beitrag, die Umweltlasten zu reduzieren“, sagte Michael Heinemann, Sprecher der VW-Kraftwerk-GmbH, bei der Vorstellung des Projekts vor der Presse. Zurzeit stoßen die beiden Steinkohle-Kraftwerke zusammen 2,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus, diese Menge wird um rund 60 Prozent auf 1,1 Tonnen reduziert. Die Reduzierung um rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 entspreche dem jährlichen Ausstoß von etwa 870.000 Kraftfahrzeugen. Erreicht wird die Minimierung zum einen dadurch, dass nach der Umstellung auf Gas rund ein Drittel weniger Brennstoff als bisher eingesetzt wird, zum anderen durch den wesentlich höheren Wirkungsgrad der beiden modernen Anlagen.
Errichtet werden so genannte Gas- und Dampfturbinenanlagen anstelle der bisherigen Steinkohlekessel. Die Genehmigungsanträge sind gestellt, bereits im Sommer (altes Kraftwerk am Kanal) bzw. zum Jahresende (Kraftwerk West) sollen die Um- und Neubauarbeiten beginnen.
Ab Mitte 2021 in Betrieb
Zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 sollen die neuen Anlagen in Betrieb gehen, die alten anschließend stillgelegt werden. Zudem wird das Gas-Zuleitungsnetz ins Werk ausgebaut, um den dann erhöhten Brennstoffbedarf transportieren zu können. Dafür entfallen dann die wöchentlichen Güterzug-Lieferungen mit 45 Waggons Steinkohle und 21 tägliche Lastwagenladungen mit Asche – die fällt schlicht und einfach nicht mehr an.
Von Ulrich Franke