Tarifverhandlungen: IG Metall will Umstellung der Leistungsprämie bei VW

Bei den Tarifverhandlungen bei VW geht es neben den Forderungen der IG Metall von vier Prozent mehr Lohn, besseren Möglichkeiten zur Umwandlung von Geld in Freizeit und einer Ausbildungsgarantie auch um die Leistungsorientierte Vergütung (LOV). Diese soll nach Willen der Arbeitnehmervertreter umgestellt werden. Doch bei Betriebsrat und Unternehmen gehen die Vorstellungen auseinander. Bisher garantierte die LOV Volkswagen-Beschäftigten ein monatliches Zusatzeinkommen von mindestens 80 Euro. Auf das Jahr hochgerechnet wurden so 960 Euro fällig. Nach Beurteilung durch den dienstlichen Vorgesetzten konnte der Betrag aber auch höher ausfallen. Im Durchschnitt wurde den Beschäftigten bislang rund 100 Euro pro Monat ausbezahlt. Diese individuelle Leistungsbewertung ist der Gewerkschaft und dem Betriebsrat schon länger ein Dorn im Auge. Aus ihrer Sicht sorgt sie für intransparente Lohnunterschiede, die auch den Neid innerhalb der Belegschaft fördern können. Bei den verschobenen Tarifverhandlungen im März vereinbarte man deshalb mit dem Unternehmen, die Bewertung wegfallen zu lassen. Doch wenn es darum geht, eine neue Lösung zu finden, sind sich die Parteien uneins. IG Metall will einheitliche Prämie: Das Ziel der IG Metall ist dabei klar: Das Niveau der LOV soll nicht unter das heutige Durchschnittsniveau – also rund 100 Euro monatlich – fallen und soll allen Beschäftigten gleichermaßen ausgezahlt werden. Volkswagen hingegen besteht auf eine kostenneutrale Umstellung der LOV – beispielsweise über eine teilweise Umstellung auf Sachleistung statt Geld. Auch brachte das Unternehmen die Abschaffung der Leistungsprämie für neue Beschäftigte ins Spiel. Lesen Sie auch VW-Tarifrunde: Verhandlungsauftakt steht unter schwierigen Vorzeichen Führungstrio der IG Metall spricht über Tarifrunde, Transformation und Corona Eine Lösung scheint deshalb noch fern. Sollte sich das nicht ändern, würde es wahrscheinlich bei der alten Regelung bleiben. Die IG Metall möchte die Tarifverhandlungen nun für einen weiteren Einigungsversuch nutzen. Deswegen fordert sie das Unternehmen auf, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten und damit die Absprache aus der letzten Tarifrunde einzuhalten. Von Steffen Schmidt