Tarifrunde: Autovision lehnt Sonderzahlungen ab

Anderes Unternehmen, gleiches Muster: Auch die erste Tarifverhandlung zwischen IG Metall und der VW-Tochtergesellschaft Autovision verstrich ergebnislos. Die Arbeitgeberseite unterbreitete der Gewerkschaft, welche für die aktuell rund 2800 Zeitarbeitnehmer eine Tariferhöhung von 4 Prozent für 12 Monate fordert, kein Angebot hinsichtlich einer Entgelterhöhung. Die Forderung nach Sonderzahlungen lehnten die Arbeitgeber sogar ab. Lesen Sie auch Volkswagen: Verbrenner-Ende im Jahr 2040? Tiguan-Produktion in Wolfsburg für fünf Tage lahm gelegt VW startet neue Abo-Modelle und Verkauf von Zusatzfunktionen Letzteres sorgte für reichlich Empörung bei der Gewerkschaft. Dass die Arbeitgeber die Forderung nach Urlaubs- und Weihnachtsgeld ablehnen, sei „eine Beleidigung“ gegenüber den Beschäftigten. „Es kann nicht angehen, dass Zeitarbeitnehmer bei der Autovision damit deutlich schlechter als im ‚Flächentarifvertrag Zeitarbeit‘ gestellt werden“, kritisierte Thilo Reusch, Verhandlungsführer der IG Metall. Nächstes Gespräch erst in sechs Wochen: Den Vorwurf untermauerte Reusch mit Zahlen: Während die bundesweite Tarifgemeinschaft des DGB mit den Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeitsbranche gestaffelte Tariferhöhungen von insgesamt rund 9 Prozent vereinbart habe, lasse die Autovision ihre Beschäftigten im Regen stehen, zeigte sich Reusch sichtlich verärgert. Die nächste Gesprächsrunde soll in sechs Wochen stattfinden. „Wir werden diese Zeit jetzt nutzen, um unsere Kolleginnen und Kollegen über das Desinteresse ihres Arbeitgebers zu informieren. Uns fehlt die bisher im Unternehmen gelebte Wertschätzung – und das nach den hervorragenden Arbeitsleistungen der letzten 12 Monate unter erschwerten Arbeitsbedingungen“, sagte die Betriebsratsvorsitzende der Autovision, Petra Schubert. Von Steffen Schmidt