Parallel zum Lockdown: VW verstärkt Corona-Schutzmaßnahmen

Die Corona-Zahlen in Deutschland befinden sich weiterhin auf einem sehr hohem Niveau. Mit den dramatischen Entwicklungen im Landkreis Gifhorn hat es auch unsere Region extrem erwischt. Damit steigt das Risiko für Corona-Fälle im Wolfsburger VW-Werk, denn viele der Beschäftigten stammen aus dem Nachbar-Landkreis. Parallel zum bundesweiten Lockdown verstärkt deswegen auch Volkswagen ein weiteres Mal die Corona-Schutzmaßnahmen. Genaue Informationen zu den Infektionszahlen unter den Beschäftigten gibt das Unternehmen nicht mehr preis. Klar ist aber: Das Infektionsgeschehen in der Gesellschaft dürfte sich auch den Werken widerspiegeln, wenn auch weiterhin in kleinerem Rahmen. „Die Inzidenzwerte der Werke liegen deutlich unter dem Niveau der umgebenden Regionen. Dies ist auch ein Hinweis darauf, dass die Empfehlungen und Maßnahmen des Unternehmens greifen und von den Mitarbeitern sehr gut umgesetzt werden – gerade auf diesen Aspekt wird es in der Zukunft weiter ankommen“, teilt das Unternehmen auf WAZ-Anfrage mit. Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Volkswagen bereitet sich auf Impfungen in den Werken vor Verlängerter Lockdown: Wolfsburger Einzelhändler fürchten um ihre Existenz Corona in Wolfsburg: Die aktuelle Zahl der Infizierten Corona-News für ganz Niedersachsen: Neue harte Kontaktregeln für Niedersachsen: „Alle Kinder werden einzeln gezählt“ Niedersachsen: Tausende Operationen in Corona-Krise abgesagt Niedersachsens Kliniken fürchten wegen Corona um Existenz Home-Office bleibt wichtigstes Instrument: Bei Infektionsschutz setzt Volkswagen weiterhin vor allem auf die maximale Nutzung der mobilen Arbeit. Homeoffice bleibe das entscheidendes Instrument zur Reduzierung der Kontaktmöglichkeiten. Bis Ende Februar sollen alle Beschäftigten, deren Anwesenheit im Betrieb nicht zwingend erforderlich ist weiter von Zuhause aus arbeiten. Gleiches gilt für die Abhaltung von Meetings und Ähnlichem. Diese müssen weiter von einem Mitglied des Managementkreises als „business essential“ abgesegnet werden. Neuerungen gibt es in Sachen Kantinen. Die Betriebsrestaurants bleiben zwar vorerst weiter geöffnet, Beschäftigte aus den Indirekten Bereichen dürfen diese allerdings nur Abholung von Speisen und Getränken aufsuchen. Der Verzehr vor Ort ist diesen Mitarbeitern nur dann gestattet, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz keine Möglichkeit haben, die gültigen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Mitarbeiter aus der Produktion dürfen die Kantinen hingegen – unter Einhaltung der üblichen Regeln – ganz normal nutzen. Damit will VW auch die Belegung in den Pausenräumen in den Hallen reduzieren. Lesen Sie auch VW Diesel Skandal: Rentner setzt sich mit Klage gegen Autobauer durch VW-Betriebsratschef Osterloh: Klare Worte an den Vorstand VW-Tarifrunde: Verhandlungsauftakt steht unter schwierigen Vorzeichen Wegen der neuen verschärften Kontaktbeschränkungen weist Volkswagen seine Beschäftigten zudem daraufhin, dass Fahrgemeinschaften nur noch aus zwei Personen bestehen sollten und empfiehlt, diese stets auf die gleichen zwei Personen zu beschränken. Bei Einschränkung des Bewegungsradius: VW stellt Bescheinigung aus: Für Pendler aus dem Landkreis Gifhorn, wo aufgrund des Inzidenzwertes von über 200 eine Einschränkung des Bewegungsradius droht, besonders interessant: Der Weg zur Arbeit ist von dieser Regelung generell nicht betroffen. Wer also ins-VW-Werk muss, der erhält von seinem Vorgesetzten eine entsprechende Bescheinigung. Um die Kommunen bei der Bekämpfung der Pandemie zu unterstützen stellt VW weiter Angestellte mit medizinischer Qualifikation für bis zu 15 Arbeitstage frei und zahlt deren Entgelt fort, wenn sie sich während der Corona-Pandemie freiwillig im öffentlichen Gesundheitswesen engagieren. Dies umfasst auch die Unterstützung der anlaufenden Impfaufklärung und die Arbeit in den Impfzentren. Zur Zielgruppe zählen Ärzte, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und -sanitäter sowie Krankenpflegekräfte und Praxispersonal, das an den deutschen Standorten arbeitet. Zusätzlich zu Beschäftigten, die bei Volkswagen hauptberuflich in diesen Berufsfeldern tätig sind, sollen bei Bedarf jetzt auch Beschäftigte freigestellt werden, die über entsprechende medizinische Qualifikationen verfügen und sich beispielsweise ehrenamtlich als Rettungskräfte engagieren. Von Steffen Schmidt