IG Metall Wolfsburg:Ricarda Bier arbeitet nun in Brüssel

Nach ihrer krachenden Niederlage bei der Wahl zur Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Wolfsburg ist Ricarda Bier offenbar weich gefallen. Die ehemalige Zweite Bevollmächtigte des Wolfsburger Geschäftsstelle arbeitet nun als „Senior Policy Advisor“ für den Verband „IndustriAll Europe“ in Brüssel. Bier bleibt damit der Gewerkschaftsarbeit treu, denn bei „IndustriAll Europe“ handelt es sich um einen europäischen Dachverband, in dem sich die europäischen Gewerkschaftsverbände der Metall-, Chemie-, Energie- und Textilindustrie zusammengeschlossen haben. Die Verband besteht aus 177 Mitgliedsorganisationen und ist selbst Teil des Europäischen Gewerkschaftsverbundes. Ricarda Bier arbeitet damit nun im Zentrum der europäischen Macht. In Brüssel werden längst die bedeutendsten politischen Vorgaben beschlossen. Für die Autoindustrie etwa die CO2-Flottenziele. Zwischenmenschliche Probleme wurden zum Stolperstein: Bier galt lange als absolute Top-Favoritin für die Spitze der Wolfsburger IG Metall, genoss unter anderem die Unterstützung des mächtigen VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. Doch kurz vor der Wahl formierte sich innerhalb der Gewerkschaft Widerstand. Mit Flavio Benites stellte sich ein Gegenkandidat zur Wahl und siegte letztlich deutlich. Der Grund für Biers Niederlage lag dabei wohl im zwischenmenschlichen Bereich. Das Fachwissen der Zweiten Bevollmächtigten war, so hört man, unbestritten, doch war sie aufgrund ihres Umgangs mit Mitarbeitern und Kollegen umstritten. Die Basis der Gewerkschaft strafte sie dafür am Wahlabend ab. Lesen Sie auch: VW stellt Weichen für die Zukunft: Was wird aus Wolfsburg? Benites statt Bier: So lief der Machtwechsel bei der IG Metall Wolfsburg IG Metall Wolfsburg wählt Flavio Benites zum neuen Ersten Bevollmächtigten Von Steffen Schmidt