Führungswechsel: Hilmar Schimenas leitet jetzt das VW-Automuseum

Das VW-Automuseum an der Dieselstraße hat einen neuen Leiter: Hilmar Schimenas. Der 50-Jährige kommt aus einer Volkswagen-Familie, ist seit 34 Jahren bei VW beschäftigt und verbindet mit seiner neuen Aufgabe vor allem zwei Ziele: „Ich möchte hier VW-Kultur erhalten und Menschen schöne Momente schenken.“ Dabei muss er erst einmal tief eintauchen in die bunte Welt der Old- und Youngtimer: „Ich habe mich die letzten 20 Jahre nur mit Neufahrzeugen befasst“, sagt er schmunzelnd. Als Leiter des Fahrzeug-Leitstands hat er mit einem 40-köpfigen Team dafür gesorgt, dass die Produktion im Wolfsburger Volkswagen-Werk reibungslos lief. Mit Oldies hatte er nur am Rande zu tun: „Ich habe Freunde, die Oldtimer fahren“, sagt er. Und einen Sohn, der einen schicken britischen Roadster fährt. Schon nach einigen Tagen hat Hilmar Schimenas der Oldie-Virus gepackt: Aber nun hat auch ihn die Oldie-Begeisterung gepackt: „Jedes Mal, wenn ich durch unsere Ausstellung gehe, entdecke ich etwas Neues“, betont er begeistert. „Das Lernen im Leben hört ja nie auf. Und ich muss jetzt vieles neu lernen.“ Besonders angetan hat es ihm aktuell ein Golf 1 Cabriolet Sportline – „den bin ich früher gefahren.“ Diese Begeisterung, die er für VW-Klassiker spürt, will er an die Besucher weitergeben. „Das hat für mich etwas mit Kulturhistorie zu tun“, betont der gebürtige Wolfsburger. „Und das ist ja auch der Sinn unserer Stiftung Automuseum.“ Seine Mission sieht er darin, das Automuseum an der Dieselstraße für Oldie-Fans und Besucher noch attraktiver zu machen. Dazu gehört für ihn vor allem eine intensive Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des Automuseums. Dessen Mitglieder würden nicht nur VW fahren, sondern auch VW leben. Er wünsche sich beispielsweise eine Ausstellung mit „Wolfsburgern, die ihre VW-Klassiker hier zeigen“. Auch eine engere Zusammenarbeit mit Volkswagen Classic könne er sich sehr gut vorstellen. Außerdem möchte er seine Mitarbeiter schulen – „als Museumsbegleiter für Besucher“. Sie sollen für Fragen und Führungen zur Verfügung stehen. Das Automuseum sieht sich im Wettbewerb mit anderen Automuseen: Sein Team liebe und lebe Old- und Youngtimer – diese Begeisterung für Klassiker sollen Museumsbesucher spüren und erleben können. „Im Prinzip sind wir doch ein Unternehmen im Unternehmen und stehen im Wettbewerb zu anderen“, sagt Hilmar Schimenas. Deshalb informiere er sich auch über andere Automuseen: „Mich interessiert, wie es andere machen.“ Lesen Sie auch VW Automuseum: Leiter Eberhard Kittler geht in den Ruhestand Automuseum Wolfsburg: VW XL Sport mit Ducati-Motor blieb ein Prototyp Und Schimenas setzt einen ersten Glanzpunkt gemeinsam mit seinem Vorgänger Eberhard Kittler: Der hat die Ausstellung „Vier gewinnt“ konzipiert – eine Schau über die Geschichte der Allradtechnologie im VW-Konzern. Die wolle man zeigen, sobald es coronabedingt wieder möglich ist. Und dann werden die anderen Automuseen genau nach Wolfsburg schauen, denn: So eine Ausstellung gab es bislang noch nicht. Von Carsten Bischof