Bei VW in Wolfsburg rollen die Bänder wieder: Wiederanlauf verläuft planmäßig

Das VW-Werk in Wolfsburg ist aus seinem Winterschlaf erwacht: Seit heute werden im Stammwerk nach der Weihnachtspause wieder Fahrzeuge produziert. Dabei geht es jedoch weiterhin deutlich übersichtlicher zu. Lediglich in der Fertigung von Tiguan, Touran und Tarraco sind die Bänder wieder angelaufen, die Golf-Fertigung soll erst in zwei Wochen folgen. Der Wiederanlauf nach der Weihnachtspause sei bisher planmäßig verlaufen, teilte VW am Montag auf WAZ-Nachfrage mit. Volkswagen habe die Produktion in Wolfsburg reibungslos und ohne Beeinträchtigungen durch Lieferschwierigkeiten, Materialengpässe oder Personalmangel starten könnte, so ein Sprecher. In diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Schließlich wurde der Betrieb bei Volkswagen kurz vor Weihnachten von Folgen der Corona-Krise massiv beeinträchtigt. Hiobsbotschaften vor Weihnachten: Erst führte ein Nachfragetief dazu, dass die gesamte Produktion in der Weihnachtswoche ausgesetzt wurde. Dann führten Corona-Fälle bei einem wichtigen Zulieferer dazu, dass schon eine Woche davor die Produktion im Stammwerk massiv gedrosselt werden musste. Schließlich musste dann auch die eigentlich bis 4. Januar angesetzte Betriebsruhe zumindest in der Golf-Fertigung aufgrund von Engpässen bei der Versorgung mit Halbleitern um zwei Wochen verlängert werden. Tausende betroffene Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt. Lesen Sie auch VW-Werkleiter Stefan Loth spricht über Abschied aus Wolfsburg Osterloh: Corona-Folgen bei VW noch mindestens im ersten Quartal zu spüren VW-Werk in Wolfsburg: Golf-Fertigung ruht bis 18. Januar wegen fehlender Halbleiter An zwei der vier Linien wird nun also wieder gearbeitet. Und auch an den bisherigen Plänen für den Wiederanlauf der Golf-Fertigung hält Volkswagen – Stand Montag – fest. Dort soll es am 18. Januar wieder losgehen. Kurzfristige Beeinträchtigungen und damit Änderungen seien aber möglich, man fahre bei der Produktionsplanung weiter auf Sicht, heißt es seitens des Unternehmens. Volkswagen muss weiter auf Sicht fahren: Wie heikel und unvorhersehbar die Lage ist, zeigt auch, dass Volkswagen vorsorglich für das gesamte erste Quartal Kurzarbeit angezeigt hat. Und auch der Betriebsrat erwartet für mindestens diese Zeit Beeinträchtigungen und Einschränkungen in der Produktion. Bei VW dürften sich die Pandemie-Folgen wohl noch „mindestens im ersten Quartal, wenn nicht länger“ durchziehen, prognostizierte Betriebsratschef Bernd Osterloh bereits zwischen den Jahren. Die Tarifregelung zur Kurzarbeit erlaube eine flexible Reaktion. „Aber wie genau das aussieht fürs erste Halbjahr, dazu können wir aus heutiger Sicht keine Aussagen machen“, bereitet Osterloh die Belegschaft auf unsichere Zeiten vor. Zumindest der Wiederanlauf an den Tiguan-Linien ging nun zunächst ohne weitere Überraschungen über die Bühne. Von Steffen Schmidt